Hamminkeln. Im Nordwesten von Hamminkeln hat Günter Büning als Naturwächter seine Umwelt im Blick. Deshalb ist er das Auge der unteren Naturschutzbehörde.

Es ist schön hier in Wertherbruch und Loikum. Wälder, Wiesen, ab und an Kühe, einzelne Gehöfte, kleine Dörfer - Niederrhein-Idylle pur. Hier lebt Günter Büning seit 67 Jahren. Der Ruheständler ist ein echter „Eingeborener“, wohnt noch heute auf dem elterlichen Bauernhof im Grenzbereich zwischen den beiden Hamminkelner Dörfern und ist hier tief verwurzelt. Er mag diese grüne Gegend und will, dass sie so bleibt, wie sie ist. Deshalb ist er Naturwächter des Kreises Wesel, Zone 1.

Schon sein Vater hat dieses Ehrenamt bekleidet und seit 2000 ist auch Günter Büning ein Naturwächter. Er ist sozusagen hineingewachsen in diese Aufgabe und füllt sie gerne aus. Denn er kennt sich hier aus, hat Verständnis für Menschen, Tiere und Natur. Gerade, weil er hier aufgewachsen ist und sein ganzes Leben hier verbracht hat.

Mal hier, mal dort unterwegs

Dabei ist seine Aufgabe als Naturwächter keineswegs ein Zeitfresser - eher etwas, was er sehr gut in sein alltägliches Leben integrieren kann, denn er ist gerne in der Natur unterwegs. „Ich hab vielleicht nur einen etwas anderen Blick“, erzählt er. Denn er ist das Auge der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel, der Mann vor Ort. „Die haben ja gar nicht genug Personal, um überall unterwegs zu sein“, weiß Büning. Dafür sind er und seine Mitstreiter als Bindeglied zur unteren Naturschutzbehörde da.

Nun stehen die Naturwächter nicht jeden Morgen pünktlich auf und begeben sich auf eine fest gelegte Streckenkontrolle. „Das ist eher Zufall“, sagt Büning. Aber, wenn er spazieren geht, hat er keine feste Strecke, sondern läuft mal da oder dort entlang. Auch, wenn er beispielsweise Familie oder Freunde besucht, fährt er nicht immer auf den Hauptstraßen entlang, sondern nutzt die Gelegenheit, um auf den „Nebenstrecken“ nach dem Rechten zu sehen. Da ist er dann auch immer ein Naturwächter.

Mit offenen Augen durch die Natur

In der Gegend von Loikum und Wertherbruch in Hamminkeln erlebt man Niederrhein-Idylle pur.
In der Gegend von Loikum und Wertherbruch in Hamminkeln erlebt man Niederrhein-Idylle pur. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Er und seine Kollegen gehen mit offenen Augen durch die Natur und melden dem Kreis, wenn sie glauben, dass etwas nicht stimmt. „Wir haben die gleichen Befugnisse wie der jeder andere Bundesbürger auch“, betont Büning. Schließlich könnten alle sich beispielsweise bei Polizei oder Feuerwehr melden, wenn sie entdeckt haben, dass auf einem Wirtschaftsweg eine Ölspur ist und beseitigt werden muss, um die Umwelt zu schützen. Aber Günter Büning achtet bei seinen Streifzügen durch Loikum und Wertherbruch natürlich mehr auf solche Vorkommnisse als ein normaler Spaziergänger oder Radfahrer.

Weil er die Gegend kennt, fällt es ihm natürlich auf, wenn beispielsweise auf einem Landwirtschaftsbetrieb im Naturschutzgebiet ein neuer Stall gebaut wird. Dann fragt er nach beim Kreis und die Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde schauen dann, ob da alles seine Richtigkeit hat. Was meistens der Fall ist, wie Günter Büning aus Erfahrung weiß. Denn die meisten Menschen wollen ja der Natur nicht schaden und halten sich an die Regeln.

In Bislich ist mehr los

Ein Klassiker ist für Naturwächter der Hundebesitzer, der seinen Vierbeiner nicht angeleint durch das Naturschutzgebiet stromern lässt. Den würde er ansprechen und darauf hinweisen, dass der Hund angeleint werden muss. Hat er aber noch nie, weil ihm solch ein Fall in seinem Bereich schlicht und ergreifend bisher nicht untergekommen ist: „Das ist in Bislich natürlich anders. Da sind ja viel mehr Menschen unterwegs als hier in Wertherbruch. Diese Zone ist ruhig.“

Damit in Loikum und Wertherbruch weiter „alles im grünen Bereich“ bleibt, wie Günter Büning es nennt, ist er Naturwächter - der Mann der Natur vor Ort.