Hamminkeln/Rhede. Die Stiftung Büngerner/Dingdener Heide hat ihr Projekt „Flächenerwerb für den Naturschutz“ gestartet. Nun gibt es auch eine Heide-Patenschaft.
Hilf der Heide auf die Sprünge – es ist eine markante Aufforderung, die offensichtlich aber auch viele Menschen angesprochen hat, die etwas für den Arten- und Klimaschutz vor ihrer Haustür tun wollen. Und so sind in einem guten halben Jahr rund 90.000 Euro an Spenden für die Stiftung Büngerner/Dingdener Heide zusammengekommen. „Das ist deutlich mehr als erwartet“, freut sich Geschäftsführer Joachim Fuchs. So hat die Stiftung die kalkulierte Summe für die Umwandlung der erworbenen Flächen im Projektgebiet am Hoogenkamp und am Raßingvenn bereits zusammen. Zahlreiche Privatleute und auch Firmen hätten sich beteiligt.
Hier hat die Stiftung insgesamt neun Hektar erworben. Vier Hektar davon sind Wald, wobei der Nadelmischwald nach und nach in Eichenmischwald umgewandelt werden soll. Hinzu kommen 2,1 Hektar Ackerfläche und 2,9 Hektar Intensiv-Grünland. Aus diesen fünf Hektar soll Feuchtgrünland werden. Eine ähnliche Summe, also rund 90.000 Euro, wird die Stiftung dann in den nächsten 30 Jahren für die Pflege der Ausgleichsflächen brauchen, rechnete der Vorsitzende Matthias Bussen gestern bei einem Ortstermin vor. Denn die Umwandlung des Waldes braucht seine Zeit, frühestens in zwei bis drei Jahren sei da ein Fortschritt zu erkennen, glaubt Joachim Fuchs. Da es keine Fördermittel für das Projekt gibt, hatte die Stiftung die Idee, einen Spendenaktion ins Leben zu rufen. Auch die begleitende Broschüre sei sehr gut angekommen, so Thomas Becker, Mitglied der Hamminkelner Grünen und der Stiftung.
Gute Kooperation aller Beteiligten
Pünktlich zur Vorstellung des Projekts am „Zweiländereck“ von Rhede und Hamminkeln fuhren gestern morgen auch Mitarbeiter der Stadt Rhede vor, um an der kleinen Wegkreuzung den Platz vorzubereiten, an dem bis Ende des Jahres eine Bank sowie Infotafeln aufgestellt werden sollen. Damit Radfahrer und Spaziergänger auch genau wissen, was es mit der schönen Naturlandschaft so auf sich hat. Matthias Bussen lobte im gleichen Atemzug aber auch die gute Kooperation mit dem Naturpark Hohe Mark und der Biologischen Station Kreis Wesel, in dessen Hoheitsgebieten die Flächen liegen. „Diese Kooperation macht Spaß“, so Bussen. Was genauso gilt für den Revierförster und Ortslandwirt Wilhelm Teklote, der die Flächen bewirtschaftet. Für die Bepflanzung der Flächen wird übrigens Saatgut aus der Region verwendet.
Als besonderen Anreiz hat die Stiftung jetzt auch eine Heide-Patenschaft ins Leben gerufen. „Auf der einen Seite wollen wir damit kontinuierliche Einnahmen generieren, zudem aber auch etwas zurückgeben“, erklärt Matthias Bussen. So erhalten die Paten, die keinen Mindestbeitrag leisten müssen und schon mit einem Euro dabei sein können, regelmäßig Patenpost, Infos über das Projekt und eine persönliche Patenurkunde. Zudem gibt es einmal im Jahr eine kostenlose Exkursion für die Paten. Das Projekt ist bereits gestartet.
Neben den genannten neun Hektar könnte die Stiftung durchaus auch noch weitere Flächen erwerben, wie Joachim Fuchs betonte. „Und dafür sind Spenden immer willkommen“, sagt Thomas Becker, denn man unterstütze ja ein Projekt „vor der eigenen Haustüre.“