Hamminkeln. Die „Musik zur Marktzeit“ in der Brüner Dorfkirche hat sich mittlerweile fest im Kulturleben der Stadt etabliert. Nun gab es die 100. Ausgabe.

Dass es eine „Musik zur Marktzeit“ gibt, kennt man in Wesel, wenn am Samstag während des Marktbetriebes im Willibrordi-Dom zu einem Orgelkonzert eingeladen wird. „Das geht doch bestimmt auch in unserer Dorfkirche“, sagte einst der Pfarrer der damals noch selbstständigen Evangelischen Kirchengemeinde Brünen, Christoph Sommer, und rief im Jahre 2014 die dortige „Musik zur Marktzeit“ ins Leben. Abgesprochen hatte man sich mit dem Presbyterium und dem Bürgerverein Brünen.

Die Idee funktionierte und bereits das erste Konzert war erfolgreich. Start war der 24. Mai 2014, rechtzeitig zum ersten Geburtstag des Marktes an der Dorfkirche. Anke Laser vom Presbyterium erklärte, wie alles zustande kam. „Das Presbyterium spricht Musikgruppen, Solisten, Chöre, Instrumentalisten und Vereine an, die jeweils Lust haben, für eine Dreiviertelstunde an jedem letzten Samstag des Monats in der Zeit von 11.15 Uhr bis 12 Uhr vor Publikum zu musizieren. Es gibt zwar keine Gage, dafür aber ein zufriedenes und dankbares Publikum“. Auch Bewerbungen werden gerne von der Kirchengemeinde angenommen.

Auch Auswärtige kommen gerne nach Brünen

Die Veranstaltungsreihe ist sehr beliebt und wird sowohl von Brünern als auch von Auswärtigen gut angenommen. Teilweise kommen die Leute sogar mit ihren Einkaufstüten in das Gotteshaus, um hier sich ein wenig zu entspannen und die Musik zu genießen. Organisten wie beispielsweise Markus Theising aus Rees, Dr. Gerd Stevens, Wesels Kirchenmusikdirektor Ansgar Schlei sowie auch ehemalige und noch aktive Kirchenmusiker der Kirchengemeinde haben schon Konzerte gegeben.

Zahlreiche Chöre bewiesen an den Samstagen ihre Sangesfreude, darunter der heimische Kirchenchor sowie Jugend-, Männer- und Frauenchöre aus dem Umkreis. Auch Gospelmusik wurde schon vorgetragen. Eine Zeit musste die Musik zur Marktzeit allerdings pausieren. Erst wurde die Brüner Orgel restauriert, dann kam Corona.

Wenn der Posaunenchor mal so richtig loslegt

Danach aber lebte die Musikreihe wieder auf und am vergangenen Wochenende gab es dann mit dem 100. Konzert ein schönes Jubiläum. Der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde an Rhein und Issel unter der musikalischen Leitung von Marcel Bönninger war zu Gast und begeisterte nicht nur mit Chorälen und Musik der Barockzeit, sondern auch mit Pop-Musik sowie bekannte Kompositionen aus dem Jazz-Bereich. Ein Posaunenchor kann also nicht nur Sakrales spielen.

Die rund 90 Besucher (das ist für ein Vormittagskonzert schon sehr beachtlich) waren restlos begeistert und spendierten viel Applaus, so dass die Bläsergruppe noch Zugaben geben musste und das Konzert erst nach einer Stunde beendet war. Da das Konzert kostenfrei war, wurde um eine Spende für die Orgel gebeten.