Wesel. Auch für den zweiten Blindgänger-Verdachtspunkt an der Lippe gibt es Entwarnung. Auf der Baustelle der Südumgehung wurden keine Bomben gefunden.
Auch für den zweiten Blindgänger-Verdachtspunkte auf der Baustelle der Südumgehung kann nun Entwarnung gegeben werden: Wie Straßen NRW am Dienstag mitteilt, handelt es sich bei den metallischen Gegenständen im Boden an der Lippe um harmlose Funde, in diesem Fall wurden bei der aufwendigen Suche am Ostufer ein Metallstuhl und ein Stahlbetonklotz gefunden.
Bereits vor zwei Wochen war am Westufer ein erster Bombenverdacht ausgeräumt worden: Nach monatelangem Herantasten im feuchten Untergrund förderten die Arbeiter einen rund 200 Jahre alten Anker zutage.
Wie berichtet, gab es seit Monaten Verzögerungen beim Bau der Lippebrücke für die Südumgehung, weil auf beiden Seiten des Flussufers zunächst Bombenverdachtspunkte abgeklärt werden müssen. Da diese in mehreren Metern Tiefe lagen und der Boden in dem Bereich sehr viel Wasser führt, mussten in einem aufwendigen Verfahren Kästen aus Spundwänden bis zu 23 Meter tief im Grund verankert werden, um die Stellen trockenzulegen.
Die Suche nach den vermeintlichen Weltkriegsbomben war aufgrund der komplizierten Lage und der aufwendigen Arbeiten kein Schnäppchen: Mit Kosten von 1,5 Millionen Euro rechnet Straßen NRW. Doch ignorieren konnte der Landesbetrieb die Verdachtspunkte nicht. An beiden Stellen sollen später die Widerlager für die Brücke stehen, auf der die Trasse der B 58n in Richtung B 8 verläuft.
Die aufwändige Suche soll den Gesamtfertigstellungstermin nicht noch weiter verzögern. Das erste Teilstück zwischen Rheinbrücke und B 8 soll im ersten Quartal 2025 fertig sein, die 3,8 Kilometer lange Gesamtstrecke, die durch einen Tunnel am Fusternberg führt, dann 2030. (rme)