Schermbeck. Der neue König der Kiliangilde Schermbeck entscheidet den Wettkampf für sich. Tim Besten ist nicht der erste Schützenkönig in seiner Familie.

Nicht nur das Wetter war heiß, sondern auch der Wettkampf um die diesjährige Königswürde der Kiliangilde Schermbeck. Schuss Nummer 412 brachte recht früh, nämlich schon um 14.30 Uhr, die Entscheidung. Aus einem äußerst spannenden Wettkampf ging Tim Besten als Sieger hervor und regiert damit die Schützen im Königreich am Mühlenteich.

Zur Königin erwählte er sich Sophie Dunzel, Thronpaare sind Paula Lensing und Dominik Thiessen sowie Lea Urbanski und Florian Pohl. Für den 25-jährigen Unternehmer und Rittmeister Tim Besten ging mit dem Treffer ein großer Wunsch in Erfüllung. Aber auch sein Vetter Jan-Moritz wäre gern König geworden. Denn dessen Mutter Jutta Besten und Tante von Tim Besten ist in diesem Jahr die Silberkönigin. Die bereits verstorbene Oma wäre Goldkönigin gewesen und der Uropa war vor 70 Jahren König der Kiliangilde Schermbeck.

Es war eine Freude für die Zaungäste zu sehen, dass sich gleich mehrere (junge) Männer bemühten, den Vogel von der Stange zu holen. Dicht gedrängt verfolgten sie trotz der brütenden Hitze den spannenden Wettkampf. Ernsthaft bemüht, den besonderen Treffer zu landen, war auch Jonas Russow. Alle drei Kandidaten gaben Schlag auf Schlag ihre Schüsse ab. Schützenhilfe erhielten die besten Jungs von Klaus-Otto Besten - Vater des neuen Königs - der sich am Gewehr einreihte, jedoch nach seinen Aussagen nur half, den Vogel locker zu schießen. Aber auch er setzte zwei Treffer, bei denen ein Raunen durch die Menge ging. Und nicht nur hier stand er seinem Sohn zur Seite: Er übernimmt für die Zeit der Regentschaft auch das Amt des Rittmeisters in der Gilde.

Es gab noch weitere Aspiranten auf den Königstitel der Kiliangilde Schermbeck

Den vorletzten Schuss und auch einen ordentlichen Treffer setzte Jonas Russow ab, der dann die Vorlage für den alles entscheidenden Treffer war. Und doch war die Überraschung groß, dass so früh - es war erst der 23. Schuss mit der „Königsmunition“- der Vogel fiel. Russow nimmt nun zwar nicht den Königstitel mit in seine Heimat Mannheim, aber die grüne Schießschnur, mit der er geehrt wurde.

Das Königsschießen der Kiliangilde Schermbeck war im wahrsten Sinne des Wortes ein heißer Wettkampf.
Das Königsschießen der Kiliangilde Schermbeck war im wahrsten Sinne des Wortes ein heißer Wettkampf. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Tim Besten wurde schon länger unter der Hand als Kandidat gehandelt und freute sich riesig, dass das Vorhaben geglückt war. Aber auch seine Königin, die 24-jährige Bankkauffrau Sophie Dunzel, die im Reiterzug mitreitet, strahlte über das ganze Gesicht, denn somit waren die Vorbereitungen, die der Thron im Vorfeld bereits für den Fall der Fälle getroffen hatte, nicht umsonst. Außerdem findet sie es wichtig, Traditionen aufrecht zu erhalten, wie sie erzählte. Und: „Königin wird man wahrscheinlich nur einmal im Leben“.

Amerikanisches Königspaar verabschiedet sich in Schermbeck

Das amerikanische Königspaar Scott La Rocco und Kathryn Richards genoss die letzten Tage der Regentschaft in vollen Zügen und bedankte sich bei den Schermbeckerinnen und Schermbeckern für die wundervolle Erfahrung, die sie hier machen durften. Mit geschossen hat zunächst auch Nicole Heuser, ein Mitglied der Mühlenteichmädels. Die Königswürde wollte sie nicht holen, aber eben das Gefühl am Gewehr zu stehen ausprobieren. Und dabei war sie auch noch erfolgreich, denn sie nahm den Kopf und die Krone mit nach Hause. Tobi Dickmanns traf den Apfel und das Zepter. Den linken Flügel schoss Konrad Haschke ab, den rechten Flügel Jan Wolf.

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