Hamminkeln. Das Areal ist wieder im Besitz des Landes, die Stiftung Dingdener Heide mit der Landschaftspflege betraut. Viele fleißige Hände helfen mit.
Der Nabu arbeitet grenzübergreifend, wenn es um die Büngerner/Dingdener Heide geht. So treffen sich auch am Samstag wieder Naturschützer, um die Landschaft am Leopoldskamp zu pflegen. Wie gut das funktioniert, haben die Naturschützer bereits am vergangenen Wochenende gezeigt. Da kamen sich 600 Naturschützer aus den Kreisen Wesel und Borken zusammen, um eine etwa zehn Hektar große Fläche von Birken und Kiefern zu befreien.
Vor 20 Jahren war sie ursprünglich vom Land mit dem Ziel gepachtet worden, eine Heidelandschaft zu rekultivieren. Als erstes wurde damals der bestehende Kiefernforst abgeholzt. Die Biologische Station Wesel unternahm weiterhin erfolgreiche Versuche, den alten Grund darunter wieder freizulegen und mit Heidemahd zu beleben. Dabei stellte sich heraus, dass die 100 Jahre alte Heidesaat noch erhalten war und sich selbst vitalisierte.
Pflegemaßnahmen wurden nicht fortgesetzt
Das Ergebnis kennen die Besucher der Dingdener Heide: eine wunderschöne weiträumige Landschaft mit typischen Heideweihern. Das Areal wurde immer auch durch einen Zaun geschützt. Nach Ablauf des langjährigen Pachtvertrages kam es zu Veränderungen, die Pflege konnte nicht fortgesetzt werden, der Zaun wurde entfernt. Vor zwei Jahren erwarb das Land das Terrain erneut, die Stiftung Dingdener Heide wurde wieder mit der Pflege beauftragt.
Die wenigen Jahre der Nicht-Pflege reichten, um Birken und Kiefern wachsen zu lassen, so dass Schaf- und Ziegenbeweidung zur Zeit nicht mehr möglich ist. Die Weidetiere fressen nur junge Triebe bis zu einer gewissen Größe. Am vergangenen Samstag kam es dann zu einem Arbeitseinsatz, an dem viele naturbegeisterte Menschen teilnahmen. „Mehr als zufrieden“ mit dem „starken Einsatz“ zeigte sich Matthias Bussen, Vorsitzender der Stiftung und zählte begeistert die seltenen Arten auf, die durch dieses wertvolle Stück Heide eine geschützte Heimat haben.
Denn hier brüten Ziegenmelker und Waldohreule und es huschen Eidechsenarten über den sandigen Boden. Die wieder angesiedelten Laubfrösche konzertieren im Sommer, ebenso wie die so selten gewordenen Feldgrillen. „Wo sonst in unserer Region kann man das noch erleben?“ Matthias Bussens hegt die Hoffnung, dass dieses Naturschutzgebiet sich ähnlich gut entwickelt wie die nahe gelegene „Kleine Dingdener Heide“. Dann würde sich vielleicht auch die rare Schlingnatternpopulation entwickeln.
Demnächst wird ein Zaun gebaut
Demnächst wird die Heidefläche wieder umzäunt und Schafe und Ziegen sollen dort weiden. Der Besucherweg bleibt aber zugänglich. Ein Zaun ist leider notwendig, da manche Besucher immer wieder geltende Regeln missachten und glauben, dass ein Naturschutzgebiet ein Hundefreilaufparadies, Picknickfläche, ein Mountainbike-Parcours oder ähnliches ist.
Rolf Souilljee ist Leiter der Pflegeeinsätze und informiert gern. Zu erreichen ist er unter 02871 184916