Wesel. Wie steht es um den Glasfaser-Ausbau in Wesel? Überblick über die Maßnahmen in den Ortsteilen – für bestimmte Haushalte gibt es neue Hoffnung.
Das superschnelle Internet soll bald in weiten Teilen von Wesel der Normalzustand sein: Der Glasfaserausbau im Stadtgebiet geht weiterhin voran, wenn alle Maßnahmen fertig sind, wird es nur noch einzelne ländliche Bereiche geben, die nicht ans Breitbandnetz angeschlossen sind – und selbst für diese Randlagen gibt es eine neue Hoffnung. Ein Überblick über den aktuellen Stand:
Blumenkamp
Eigentlich sollten die Arbeiten in Blumenkamp schon im Sommer fertig – aber es verzögert sich die Aktivierung der Anschlüsse. Der Grund: Um den Ausbau abschließen zu können, fehlt derzeit noch eine notwendige Bahnquerung und die Zuleitung zu einem Hauptverteiler. „Für die Bahnquerung mussten erneut Koordinierungsgespräche zwischen der Deutschen Bahn und dem Ausbauunternehmen stattfinden, da bisherige Querungsanträge von der Deutschen Bahn nichtgenehmigt wurden“, erklärt die Weseler Wirtschaftsförderung die Verzögerung. Aktuell steht die Genehmigung noch aus. Die Anbindung an den Hauptverteiler ist in den nächsten Wochen geplant. Einen verbindlichen Zeitplan kann das zuständige Unternehmen derzeit allerdings nicht nennen.
Flüren
Bereits im März konnten die ersten Hausanschlüsse ans Glasfasernetz in Flüren aktiviert werden, nach Angaben der Wirtschaftsförderung schreitet auch der Tiefbau weiterhin zügig voran. Noch in diesem Sommer sollen alle Anschlüsse fertig sein.
Diersfordt/Bislich
In Diersfordt und Bislich dauert es noch etwas länger, bis das schnelle Internet verfügbar ist. Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will jetzt mit dem Tiefbau für die Leitungen starten – bis zum Abschluss des Ausbaus sind gut drei Monate eingeplant.
Lackhausen
Hier ist rund die Hälfte des Tiefbaus abgeschlossen. Erste Aktivierungen in Lackhausen sollen in diesen Tagen erfolgen. „Nach derzeitigem Stand ist der Abschluss der Aktivierungen zum Ende des dritten Quartals vorgesehen“, schreibt die Wirtschaftsförderung.
Obrighoven/Wittenberg
Der Baustart soll zwischen Juni und September beginnen. Bis dann alle Häuser und Wohnungen ans Netz angeschlossen sind, wird es noch rund acht Monate dauern.
Fusternberg/Schepersfeld/Feldmark
Deutsche Glasfaser plant derzeit den Ausbau in diesen Ortsteilen. Wann es genau los geht, kann die Wirtschaftsförderung noch nicht sagen – es werde aber nicht mehr mit einem Ausbaubeginn in diesem Jahr gerechnet.
Innenstadt
Hier gab es Anfang des Jahres eine überraschende Wendung: Nachdem es lange Zeit danach aussah, als müssten die Menschen in der Innenstadt noch lange auf einen Glasfaseranschluss warten, kündigte die Deutsche Telekom an, in der City den Ausbau voranzutreiben. Nun sind weitere Details bekannt: Rund 8900 Haushalte und Unternehmen sollen ans Netz angeschlossen werden. Die Wirtschaftsförderung hat schon erste Gespräche mit der Telekom geführt. Um Überschneidungen mit den angrenzenden Gewerbegebieten zu vermeiden, wird es zudem eine Abstimmung zwischen den Stadtwerken, die das Hafengebiet und das Gewerbegebiet Am Lippeglacis erschlossen haben, und der Telekom geben. Eine Mindestquote von Interessenten muss nicht erfüllt werden. Nach Angaben der Telekom ist die Planung abgeschlossen und der Tiefbau steht unmittelbar bevor. Bis zum Frühjahr 2024 soll alles fertig sein. Die Vermarktung hat bereits begonnen, Anwohnerinnen und Anwohner wurden informiert.
Geförderter Breitbandausbau
Der Ausbau in den genannten Ortsteilen erfolgt auf eigenes wirtschaftliches Risiko der Unternehmen, daneben gibt es in Wesel aber auch noch den geförderten Breitbandausbau in den Randgebieten. Im sogenannten „Weißen-Flecken-Programm“ geht es ebenfalls in die finale Phase. Auf der rechten Rheinseite sind die Verteiler überwiegend fertiggestellt, die ersten Häuser sind schon angeschlossen. In Obrighoven steht noch die Bahnlinienquerung aus, die von der Bahn genehmigt werden muss. Linksrheinisch wird noch an den Verteilern gearbeitet. „Die nächsten Meilensteine sind die Anschlüsse der Schulen mit anschließender Aktivierung“, betont die Wirtschaftsförderung. Mit der Deutschen Glasfaser sei abgestimmt, dass die Schulstandorte zuerst angeschlossen werden, soweit das technisch möglich ist. Bis Ende des Jahres müssen alle Projekte abgeschlossen werden.
Neue Perspektiven gibt es jetzt auch für Haushalte, die sogar noch außerhalb dieser Randgebiete liegen und wo ein Ausbau nicht wirtschaftlich ist. Nach einem Förderstopp im vergangenen Herbst, hat die Bundesregierung nun das „Graue-Flecken-Programm“ neu aufgelegt. Die Wirtschaftsförderung und der Kreis Wesel sind dazu bereits im Abstimmungsprozess, auch mit den Nachbarkommunen. Die betroffenen Haushalte können also zukünftig auf einen Glasfaseranschluss hoffen – wann es soweit ist, lässt sich aber noch nicht sagen. Viele Details sind noch unklar.