Hamminkeln. Für die Stadt Hamminkeln hat die Caritas Wesel/Dinslaken ein „Rundum-sorglos-Paket“ rund um die Flüchtlingsbetreuung geschnürt. Das ist drin.

Die Stadt hat die Betreuung der Flüchtlinge in Hamminkeln in neue Hände gegeben. Seit dem 1. April ist der Caritasverband Wesel-Dinslaken der neue Vertragspartner der Stadt. Das erklärte jetzt der erste Beigeordnete Robert Graaf auf Anfrage der NRZ.

Gefallen war die Entscheidung nicht-öffentlich, weil auch Vertragsbestandteile Inhalt der Beratungen waren. Doch nun ist es öffentlich. Die komplette Flüchtlingsbetreuung in Hamminkeln legt die Stadt in die Hände der Caritas. Und die hat sich in diesem Bereich bereits bewährt. In Dinslaken und Schermbeck hat die Caritas ebenfalls die Flüchtlingsbetreuung übernommen und die Kommunen dort haben gute Erfahrungen gesammelt.

Caritas übernimmt städtische Mitarbeiter

In Hamminkeln kümmert sich die Caritas sowohl um die Bewohner in den Unterkünften als auch um Flüchtlinge, die in Wohnungen untergekommen sind. „Wir haben hier das Rundum-sorglos-Paket“, beschreibt Graaf die neue Situation. Bisher hatte die Stadt die Betreuung der Flüchtlinge übernommen und einen Sicherheitsdienst beauftragt. Das hatte Geld und Ressourcen gekostet, wie der Kämmerer die Situation beschreibt.

Vor allem die Rufbereitschaft für die Mitarbeiter war ein echter Überstundenproduzent. „Bevor wir personell aufstocken, haben wir uns nach günstigeren Alternativen umgesehen“, beschreibt Graaf das Prozedere. So kamen Stadt und Caritas zusammen. Das hat für die Stadt den Vorteil, dass nun alle Hilfen für die Flüchtlinge aus einer Hand kommen. Es gibt kurze Betreuungswege und dieser Ansatz ist für Graaf auch ein großer Vorteil für die Menschen. Zumal er sich in Dinslaken und Schermbeck erkundigt hat, wie es dort läuft: „Die machen das da mit großem Erfolg.“

Kooperation läuft in Hamminkeln gut an

Auch für Caritasdirektor Michael van Meerbeck läuft die Kooperation mit Hamminkeln gut an: „Wir machen die komplette Betreuung von der konzeptionellen Begleitung der Einrichtungen bis zur Hausmeisterei und dem technischen Dienst.“ Die Caritas ist auch nachts vor Ort und wenn es Probleme gibt, reicht ein Griff zum Handy, um zu intervenieren. „Das klappt sehr gut“, sagt van Meerbeck einem Monat nach der Übernahme der Aufgabe.

Von der Stadt hat die Caritas die zuständigen Mitarbeiter (3,5 Stellen) übernommen und weitere Mitarbeiter eingestellt, so dass jetzt fünf Vollzeitstellen für die Betreuung in Hamminkeln zur Verfügung stehen. Der große Vorteil: die Caritas hat ein großes Netzwerk im Rücken, kann bei Bedarf sofort auch an Spezialisten wie Psychologen oder Traumatologen vermitteln, ist selbst in der Integration und Sprachschulung und bei der Beratung unterwegs. „Hilfe aus einem Guss“ nennt van Meerbeck das.

Mit den vielen Ehrenamtlichen, die sich in Hamminkeln für die Flüchtlinge engagieren, hat die Caritas im Vorfeld geredet und sie auch in ihre Zentrale in Friedrichsfeld eingeladen. „Da haben wir uns schon gut vernetzt. Die Ansprechpartner sind bekannt. Wir wollen die Menschen, die helfen, nicht ihrer Eigenständigkeit berauben, sondern unterstützen.“ Und dann lobt er noch mal die partnerschaftliche Zusammenarbeit in Hamminkeln: „Hier haben wir kurze Wege und schnelle Entscheidungen.“