Wesel/Düsseldorf. Der Chef der SPD in Nordrhein-Westfalen, Thomas Kutschaty, hat seinen Rücktritt erklärt. So reagieren Genossen in Wesel und Hamminkeln darauf.
Der Weseler SPD-Fraktionsvorsitzende Ludger Hovest hält den Rücktritt von Thomas Kutschaty als Landeschef seiner Partei für den richtigen Schritt. „Aus meiner Sicht ist das angemessen“, sagte Hovest auf Anfrage der NRZ. „Wenn eine Wahl verloren geht, muss einer die Verantwortung übernehmen.“ Die Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen bräuchten einen personellen Neuanfang und dafür sei der bisherige Vorsitzende nicht der richtige Mann. „Ich halte den Rücktritt für eine Art Befreiungsschlag der SPD in Nordrhein-Westfalen“, so Hovest weiter.
Thomas Kutschaty ist zurückgetreten: Das sagen SPD-Kollegen
Der SPD-Fraktionsvorsitzende in Hamminkeln, Jörg Adams, bezeichnet den Rücktritt zwar als „etwas überraschend“, wundert sich angesichts der gescheiterten Installation von Magdalena Möhlenkamp als neuer Generalsekretärin für die NRW-SPD allerdings nicht. Das zeige den mangelnden Rückhalt in der SPD. „Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er direkt nach der Wahl zurückgetreten wäre“, so Adams.
Etwas anders sieht die Situation der Hamminkelner Stadtverbandsvorsitzende Malte Schulters: „Wir haben Thomas Kutschaty vor einiger Zeit noch beim Hamminkelner Frühlingserwachen erlebt. Er war Balsam für die sozialdemokratische Seele. Von daher bedauern wir den Rücktritt. Mich konnte er begeistern.“ Allerdings sieht er keine großen Probleme für die NRW-SPD: „Es gibt dort genug ambitionierte Leute.“
Zum Hintergrund: Thomas Kutschaty hatte am Donnerstagmittag seinen Rücktritt als Parteichef in NRW bekanntgegeben. „Die Partei steht vor großen Herausforderungen“, sagte der 54-Jährige bei einer Pressekonferenz mit Blick auf die Wahlanalyse der SPD nach der herben Schlappe bei der NRW-Landtagswahl. „Dafür braucht man als Vorsitzender die Rückendeckung aller Gremien der Partei. Ich sehe ein, dass es dazu unterschiedliche Auffassungen gibt“, begründete Kutschaty seinen Rückzug. Der Politiker bleibt vorerst Fraktionsvorsitzender der SPD im NRW-Landtag. (auf/rku)