Schermbeck. Die Industrie- und Handelskammer sorgt sich um den Wirtschaftsstandort Niederrhein – und hat dabei auch die Gemeinde Schermbeck im Blick.

Die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer hat die beschlossenen Steuererhöhungen in Schermbeck scharf kritisiert. Wie berichtet, steigen die Hebesätze für Gewerbesteuer und Grundsteuer in der Gemeinde. „Damit schießt sich die Gemeinde ein Eigentor. Für Unternehmen wird der Standort unattraktiv, folglich wird weniger investiert“, warnt Stefan Dietzfelbinger, der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Nach drei Krisenjahren stünden viele Unternehmen mit dem Rücken zur Wand: Pandemie, Energiekrise und eine anhaltend hohe Inflation haben die finanziellen Reserven aufgezehrt. „Steuererhöhungen als Lösung gegen Haushaltslöcher einzusetzen, das ist der falsche Weg. Das gefährdet den Standort und Arbeitsplätze. Gerade jetzt brauchen die Betriebe jeden Euro, um ihre Zukunft zu sichern“, betont Dietzfelbinger. Besonders die Dienstleister, auch für die wichtigen Branchen Gastgewerbe und Tourismus, litten unter der hohen Inflation, dem zurückhaltenden Konsum und dem Fachkräftemangel. Jetzt erneut an der Steuerschraube zu drehen, erhöhe die Gefahr von Ausfällen und Geschäftsaufgaben.