Hamminkeln. In Hamminkeln tagt der Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung. Hier wird das Businesszentrum erstmals der Politik vorgestellt.
Die Nachricht überraschte und erfreute viele in Hamminkeln. Der Verein Pro Mittelstand stellte vor einiger Zeit Pläne für ein Restaurant und Businesszentrum am Weikensee vor (NRZ berichtete). Nun steht der nächste Schritt auf dem Weg zur Realisierung an. Im Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung am Mittwoch um 17 Uhr im Ratssaal steht das Projekt auf der Tagesordnung.
Bisher besteht für diese Fläche in Hamminkeln kein Bebauungsplan
Der Verein Pro Mittelstand will das Projekt, das sich an den Cubes in Wesel orientiert, detailliert vorstellen. Außerdem sollen bereits die ersten planerischen Weichen gestellt werden. Es geht um den Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogener Bebauungsplan und die nötige Änderung des Flächennutzungsplans.
Aktuell ist die Fläche im Flächennutzungsplan als Sondergebiet mit der Zweckbindung Hotel/Restaurant dargestellt. Ein Bebauungsplan besteht nicht. Das Vorhaben liegt im Außenbereich. Deshalb muss die Stadt den Flächennutzungsplan ändern und einen Bebauungsplan aufstellen, wenn die Politik sich für die Pläne von Pro Mittelstand ausspricht.
Die Verwaltung hat sich bereits positioniert und sieht das Konzept als positiv für die Stadtentwicklung an. Sollte die Politik dieser Einschätzung folgen, würde die Stadtverwaltung sich mit dem Regionalverband Ruhr abstimmen, denn es gelten die Vorgaben der Regional- und Landesplanung für den Außenbereich am Weikensee.
Betreibergesellschaft befindet sich in Gründung
In Gründung ist zur Zeit eine Betreibergesellschaft für das Projekt. An der Betreibergesellschaft ist auch die Weseler LAAK GmbH & Co. KG beteiligt, die bereits die beiden Cubes als Businesszentren in Wesel federführend betreibt. Deren Geschäftsführer Achim Klingberg und sein Architekt Peter Kaster werden das Projekt im öffentlichen Teil der Sitzung vorstellen.
In diesem Business Center sollen neue Start-Up Unternehmen den Raum finden, ihre Geschäftsideen zu verwirklichen und Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. Darüber hinaus sollen bestehende Unternehmen aus Hamminkeln die Möglichkeit bekommen, vor Ort weiter zu wachsen. „Viele junge Menschen wollen den Weg in die Selbstständigkeit gehen. Jedoch wird diese Möglichkeit meist nur in den großen Metropolen geboten“, kritisiert der Vorsitzende von Pro Mittelstand, Oliver Duhr die bisherigen Gegebenheiten.
Bis zu 200 neue Arbeitsplätze für Hamminkeln
Da will der Verein gegen halten: „Mit „Cubes-Hamminkeln“ soll nun ein Ort in der Stadt geschaffen werden, an dem sich junge Menschen als Gründer und Unternehmer etablieren können. Das Konzept sieht vor, alle Möglichkeiten flexibel anzubieten – die Anmietung eines einzelnen Schreibtisches bis zur Anmietung einer 400 Quadratmeter großen Bürofläche.“
Zusätzlich wird ein Restaurant und ein 200 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum für Schulungen, Vorträge, Hausmessen in dem benachbarten Gebäude integriert sein. Oliver Duhr rechnet mit 200 Arbeitsplätzen, die mithilfe der Cubes in Hamminkeln geschaffen werden können.
Dieses Thema wird ebenfalls im Ausschuss diskutiert
In einem weiteren Tagesordnungspunkt geht es um neue Straßennamen in Dingden. Das neue Baugebiet an alten Ascheplatz wird mit zwei Stichstraßen erschlossen, die noch Namen brauchen. Der Dingdener Heimatverein hat in Abstimmung mit den Ratsfraktionen nun vorgeschlagenen, die beiden geplanten Straßen nach Heinrich Schlütter und Hermann Platz zu benennen. Beide trugen jeweils in ihrem Aufgabenbereich dazu bei, dass die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Dingden gekommenen Vertriebenen und Geflüchteten hier eine neue Heimat gefunden haben.
Heinrich Schlütter,der erste freigewählte Bürgermeister nach dem Krieg, hat in seinem administrativen Handeln große Menschennähe zu den in Dingden gestrandeten Vertriebenen und Geflüchtete gezeigt. Er hat auch gegen Widerstände Willkommenskultur gelebt. Hermann Platz hat den Vertriebenen und Geflüchteten eine Stimme gegeben und gleichzeitig vorausschauend daran mitgewirkt, dass ihnen Dingden ein neues, dauerhaftes Zuhause werden konnte. Er vertrat dabei nicht nur die Partikularinteressen der Vertriebenen, sondern nahm als Gemeinderatsmitglied die Entwicklung des gesamten Gemeinwesens Dingden in den Blick.