Wesel. Bei der Grundsteinlegung sind schon 65 Prozent der Flächen vermietet. Das Bürogebäude soll junge Existenzgründer nach Wesel locken.

Die Bagger haben gerade einmal den Boden beiseite geschoben für das neue Start-up-Zentrum „Cubes Wesel“, das an der Rudolf-Diesel-Straße direkt neben der Firma Lase entsteht – und schon jetzt sind 65 Prozent der Flächen vermietet. Das überrascht auch Lase-Geschäftsführer Achim Klingberg, der das moderne Bürogebäude für junge Unternehmen baut, die nicht nur Platz für ihren Schreibtisch, sondern auch die Möglichkeit zur Vernetzung und Dienstleistungen geboten bekommen sollen.

„Da haben wir wohl den Zeitgeist getroffen“, stellte Klingberg bei der Grundsteinlegung am Donnerstag erfreut fest. Im Sommer 2020 soll das Bürohaus, das mit sechs würfelförmigen Gebäudeteilen dem Projekt seinen Namen gibt, fertig sein. Für etwa weitere 15 Prozent der Fläche gibt es bereits Interessenten.

Zukünftige Mieter treffen sich bereits regelmäßig

Und schon heute treffen sich die zukünftigen Mieter einmal monatlich zum Austausch und Information für junge Existenzgründer – denn sechs der bisher gut ein Duzend Unternehmen sind neue Firmen, die anderen existieren seitwenigen Jahren. Meist sind es kleine Betriebe mit ein oder zwei Mitarbeitern.

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Drei Ex-Weseler siedeln sogar aus Düsseldorf, Berlin und Stuttgart wieder an den Niederrhein zurück. In dem 2300 Quadratmeter großen Gebäude entstehen 1500 Quadratmeter Bürofläche, zwischen 12 und 120 Quadratmeter groß.

Büros im „Cubes“-Gebäude können tageweise gemietet werden

Zusätzlich gibt es einen „Working Space“, also Büroflächen, auf denen Kleinunternehmer einen Schreibtisch für Tage oder Wochen mieten können. Ein Veranstaltungsraum und ein Restaurant sind ebenfalls Teil des Komplexes sowie ein zentraler Empfang, der Telefondienstleistungen übernehmen kann. 60 bis 70 Arbeitsplätze wird das Gebäude bieten, die Büros sind abgetrennt, aber durch Glaswände offen gestaltet.

Die Ziele, die das Weseler Unternehmen für Lasertechnik mit dem Neubau verfolgt, dienen auch dem eigenen Betrieb: Einerseits möchte er junge Unternehmen nach Wesel locken, erläutert der Lase-Geschäftsführer, andererseits aber auch Know-How für den eigenen Betrieb gewinnen.

Start-Up-Center auf dem Land ist ein Versuch

So konnten schon erste Aufträge an die Existenzgründer vergeben werden, die in Branchen wie zum Beispiel App-Entwicklung für Handy, Web-Design, Personalrekrutierung oder Sicherheitstechnik aktiv sind. Solche Start up-Center gibt es in häufiger Großstädten – es war ein Versuch, so etwas auf dem Land zu etablieren, erklärte Klingberg. Nun gebe es bereits Interesse aus anderen Kommunen.

Dass das Bürogebäude auf Interesse stößt und Firmen nach Obrighoven lockt, lobte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. „Es war eine richtige Entscheidung“, sagte sie – ebenso wie die Entscheidung des international tätigen Lasertechnik-Unternehmens mit 75 Mitarbeitern, 1999 nach Wesel zu ziehen. Im kommenden August feiert Lase das 30-jährige Bestehen – bis dahin soll der Bürokomplex fertig sein.