Wesel. Die Beschäftigten des Kaufhofs Wesel wollen endlich wissen, wie es für sie weitergeht. Doch die Hängepartie dauert an. Das sagt der Betriebsrat.
Die Hängepartie um den Fortbestand der Häuser von Galeria Karstadt Kaufhof ist für die Mitarbeitenden zermürbend. „Wir sind alle sehr frustriert und wollen endlich wissen, was los ist“, beschreibt die Betriebsratsvorsitzende Yvonne Weisenhaus die Situation im Weseler Kaufhof. Bei der Menge an Filialen, die zur Disposition stehen, falle es schwer, optimistisch zu bleiben.
Auch eine von der Warenhauskette Galeria am Dienstag herausgegebene Nachricht klingt für die Mitarbeitenden nicht wirklich beruhigend. Das Unternehmen teilte darin mit, dass die Zahl der Filialen, die bei der Prüfung einer Schließung im Fokus stehen, nun deutlich reduziert werden konnte. „Es ist deprimierend, weil viele Kollegen ihren Job verlieren werden“, so die Betriebsrätin. „Da hängen viele Schicksale dran.“ Die Belegschaft vor Ort geht davon aus, dass sich die Ungewissheit noch bis in den Februar oder März hinziehen könne. So sei es ihnen gesagt worden.
Weseler Kaufhof: Viele Beschäftigte sind seit Jahrzehnten dabei
Im Herbst hatte der Galeria-Gesamtbetriebsrat noch davon gesprochen, dass bis zu 90 der 131 Filialen geschlossen werden könnten. Eine Zahl nennt das Unternehmen weiterhin nicht. Derzeit gibt es insgesamt 17.000 Mitarbeitende.
Aufatmen könne die hiesige Belegschaft erst, wenn es schwarz auf weiß heißt, dass der Standort eine Zukunft hat, heißt es aus dem Weseler Haus, in dem rund 50 Beschäftigte arbeiten. Viele sind seit Jahrzehnten dabei, haben ihre Ausbildung im Kaufhof gemacht. Der Standort in Wesel existiert seit 1972. Erst im Jahr 2020 war der Mietvertrag für die Immobilie um 15 Jahre verlängert worden, nachdem klar war, dass Wesel nicht geschlossen wird. Damals war das Unternehmen schon einmal in die Krise geraten.