Hamminkeln. Die Turmwindmühle an der Klausenhofstraße in Dingden steht schon länger leer. Nun soll das Gebäude verkauft werden – wie es von innen aussieht.
Wollten Sie nicht schon immer einmal in einem herrschaftlichen Gebäude wohnen? Mit hohen Mauern, schweren Balken und knarrenden Holzböden? Einem Gebäude mit einem Hauch von Historie? Die Turmwindmühle an der Klausenhofstraße in Dingden steht derzeit zum Verkauf. Das Gebäude aus dem Jahre 1850 steht indes bereits seit einigen Jahren leer, der Immobilienmakler m² Immobilien aus Bocholt unternimmt jetzt einen neuen Anlauf. Der vorherige Mieter, Künstler Jürgen Müller, hatte die Mühle viele Jahre als Wohnung und Atelier genutzt. Nun soll wieder Leben einziehen in der Mühle, die direkt an das Freibad in Dingden grenzt.
Die Mühle hat vier Zimmer, eine Wohnfläche von rund 180 Quadratmetern und ein Grundstück von etwa 1000 Quadratmetern. Verlockend ist diese besondere Art zu Wohnen schon. Schöner wohnen, vielleicht auch ganz anders wohnen. Samt Mühlen-Garten. „Die Weinranken, der kleine Teich und der wunderschöne Wildwuchs regen nicht nur Fantasien an, sondern verzaubern Sie auch in märchenhafte Gedanken...“, macht das Immobilienunternehmen ganz spezielle Werbung für das Objekt.
„Ein Liebhaberstück - mit großem Grundstück und einer besonderen Wohnfläche“, sagt Sebastian Jansen von m² Immobilien. „Aber weil das Gebäude länger leer steht, muss es auch saniert werden.“ Begehungen mit der Denkmalschutzbehörde und der Feuerwehr habe es bereits gegeben - einige Interessenten haben die Mühle schon besichtigt.
Das Erdgeschoss betritt man durch ein großes Holztor - und der gekachelte Kamin fällt sofort ins Auge. Der Turm der Mühle diente bis zuletzt Wohnzwecken. Das Wohnareal erstreckt sich über drei Etagen und lässt viele Gestaltungsmöglichkeiten zu. Die einzelnen Etagen erreicht man über Holztreppen. Ein Blickfang ist das offene nostalgische Bad mit der frei stehenden Badewanne.
Sechs Windmühlen im Hamminkelner Stadtgebiet
Die Windmühle steht als bedeutendes Dokument für die Geschichte des Menschen und für frühere Produktionsverhältnisse unter Denkmalschutz - sie prägt ganz wesentlich das Landschafts- und Ortsbild. „An ihrer Erhaltung und Nutzung besteht deshalb aus wissenschaftlichen und volkskundlichen Gründen ein öffentliche Interesse“, heißt es im Denkmaltext.
Im Hamminkelner Stadtgebiet gibt es neben der Tumrwindmühle an der Klausenhofstraße noch fünf weitere Windmühlen: Die Windmühle Hamminkeln, Windmühlenweg 20 (Privatbesitz), die Roßmühle Hamminkeln, Roßmühle 20, (Privatbesitz), die Königsmühle Dingden, Nordbrockerstraße (Eigentümer Stadt/Nutzung als Ehrenmal), die Windmühle Nordbrock, Melkweg (Eigentümer Stadt/voll funktionsmäßiges Mühlenwerk) und die Windmühle Loikum, Möllenweg (Privatbesitz /Innen ist die Holzkonstruktion mit Mahlwerk erhalten).
Übrigens ist das Wohnen in historischen Gemäuern nicht ganz billig: 299.000 Euro sind für die Turmwindmühle in Dingden aufgerufen...