Hünxe. Der milde Winter lässt die Amphibien offenbar eher losziehen. Das bedeutet ab dem 23. Januar bis Mitte April Einschränkungen für Autofahrer.
Naturschützer in Hünxe sind alarmiert: „In der ersten Januarwoche ist die erste Kröte gesichtet worden. Das ist eigentlich viel zu früh, aber vermutlich dem milden Winter geschuldet“, berichtet Claudia Jungmann über ein „sehr ungewöhnliches Verhalten“ der Frösche. Die engagierte Tierschützerin beginnt nun bereits damit, wieder eine große Kröten-Rettungsaktion in Drevenack auf die Beine zu stellen.
Helfer für den Zaunbau benötigt
Eigentlich ist die 54-Jährige Repräsentantin einer großen Automarke, doch in den kommenden Wochen hat sie sich extra wieder frei genommen, um unzählige Amphibien vor dem Tod zu bewahren. Ein Team aus bis zu 20 Leuten wird in diesen Tagen zusammengestellt, um den Kröten ein Überleben bei ihrer Wanderung zu ermöglichen.
Die eigentlich „Crew“ bestehe aus elf bis 13 Helfern, so Jungmann – beim Zaunbau werden aber möglichst viele fleißige Hände benötigt. „Drevenacks bedrohte Amphibien brauchen wieder Eure Hilfe“, ruft die Tierschützerin Gleichgesinnte auf.
Demnächst werden wieder Zäune entlang der Straßen errichtet, die die Kröten gerne überqueren. Schon jetzt hat Claudia Jungmann aber eine Bitte an alle Autofahrer, die vor allem in der Dämmerung und Dunkelheit in der Nähe des Fasenwegs und Krudenburger Wegs unterwegs sind: „Ich bitte alle Fahrer mit viel Licht und sehr vorsichtig zu fahren.“
Ab dem 23. Januar wird dann der Fasanenweg bis zum 15. April in den Nachstunden – konkret von 18 Uhr abends bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr – zwischen den Einmündungen Schwarzensteiner Weg und Hunsdorfer Weg gesperrt. „Der Sandkamp und der Heckenkamp werden dann zur Sackgasse – eine Ausfahrt ist dort dann nur noch über den Buschweg möglich“, ergänzt Klaus Lehmann von der Gemeinde Hünxe. Der Kreis Wesel hatte am Donnerstagnachmittag diese Sperrung angeordnet, nun könne die Gemeinde sie umsetzen.
Per Hand auf die andere Straßenseite
Die Wanderung scheint in diesen Tagen zu beginnen – in Hünxe-Drevenack steht den Kröten sowie Fröschen und Molchen (auch dem seltenen Kammmolch) in den kommenden Wochen dieses Abenteuer bevor. Dort wurde ihr Lebensraum durch einige Straßen zerschnitten und die kleinen Tiere riskieren ihr Leben, wenn sie den Asphalt betreten.
Aus diesem Grund organisieren ehrenamtliche Helfer vor Ort den Krötenzaun. Mit diesem werden die Tiere abgefangen und können dann per Hand über die Straße getragen und auf der anderen Seite freigelassen werden.
Täglicher Einsatz für die Amphibien
Der Zaun muss im Januar gebaut und dann während der Wanderung mindestens einmal täglich auf neue Tiere kontrolliert werden. Dabei sind helfende Hände gefragt. Die ehrenamtlichen Helfer werden bis etwa Mitte Mai benötigt. Neben dem Zaunbau müssen sich Leute bereit erklären, die Betreuung an bestimmten Tagen zu übernehmen. „Betreuung“ bedeutet, die an den Zäunen „gestrandeten“ Kröten einzusammeln, und sicher über die andere Straßenseite zu bringen.
Wer den kleinen Tieren helfen möchte, wird gebeten, sich unter kroetenrettung_drevenack@yahoo.com zu melden.