Wesel. Zum Prinzentreffen versammelten sich viele Tollitäten mit großem Gefolge. Der neue Ort bot zwar Vorteile, Tanzgarden mussten aber flexibel sein.
„Helau und Hurra, die fünfte Jahreszeit ist endlich da.“ Mit ihrer Begrüßung sprach die Kinderprinzessin des CAW, Prinzessin Lucy I. den meisten Narren wohl aus der Seele. Auch Präsident Ludger Becker zeigte angesichts der vielen Gäste beim Prinzentreffen im Welcome-Hotel ein strahlendes Gesicht. Ganz mühelos gelang den Karnevalisten dort am Sonntagmittag der Übergang vom weihnachtlichen „O Du fröhliche“ zum karnevalistischen „Narrhallamarsch“.
Obwohl: Prinz André I. zeigte sich bei seiner Begrüßung der gut gelaunten Gäste zunächst nicht ganz so begeistert. „Das erste Helau klingt ja doch noch sehr nach Winterschlaf“, scherzte er und forderte den närrischen Ruf gleich noch einmal ein. Soviel Prinzenpaare – mehr als 30 nämlich – waren sicherlich noch nie auf einmal zu Gast im Welcome-Hotel. In Wesel trafen sich Karnevalisten zahlreicher Vereine, unter anderem aus Möllm in den Niederlanden, Raesfeld, Rhede, Dingden, Bocholt, Voerde, Brünen, Walsum, Moers, Düsseldorf oder Krefeld.
Hotelwände bebten beim Prinzentreffen in Wesel
Die Cocktails und das Bier schmeckten bereits um 11 Uhr, es wurde geschunkelt und die meist kölschen Songs leidenschaftlich mitgeschmettert. Dazu ließen die unterschiedlichen Fanfarenkorps, Musikzüge und Tanzgruppen die Wände des Hotels ordentlich beben. Der Song der Gruppe Bläck Fööss, „Drink doch eine mit“, interpretiert von den Musikern der Ruhrpott Guggies, war für die Narren zugleich auch eine Aufforderung, der sie gern nachkamen.
Die prachtvollen Roben der Prinzenpaare in unterschiedlichen Farbkombinationen waren der absolute Hingucker. Die Tollitäten natürlich auch, besonders bei den herausgeputzten Prinzessinnen und Tanzmariechen wagte so mancher Gast schon mal einen verstohlenen zweiten Blick. Das Prinzentreffen im Welcome-Hotel erlebte in diesem Jahr eine Premiere – es hatte sonst auf dem Rhein stattgefunden, doch das Schiff wurde verkauft. Die Vizepräsidentin Monika Krebbing war zufrieden mit dem neuen Veranstaltungsort, denn: „Hier können wir mehr Gäste begrüßen, auf dem Schiff war die Anzahl eingeschränkt“. So versammelte sich die närrische Gesellschaft dicht gedrängt um den Brunnen im Foyer und präsentierte sich in ausgelassener Feierlaune – und letzteres war deutlich zu spüren.
Tanzgarden mussten beim Prinzentreffen Flexibilität beweisen
Es gab zur Begrüßung reichlich Umarmungen, Bützchen und Prösterchen. Die Kultur des Lachens und der Leichtigkeit des Winterbrauchtums Karneval nahm an diesem Sonntag so langsam an Fahrt auf. Denn in den kommenden Wochen bis zum Höhepunkt der fünften Jahreszeit sind die meisten Tollitäten, Hofmarschalle, Pagen und Paginnen sowie Tanzgarden und Musikgruppen an jedem Wochenende unterwegs. Nicht weniger als 15 Programmpunkte, bei denen ganz unterschiedliche Tanzdarbietungen dominierten, erlebte die Gästeschar bei dieser bunten Veranstaltung.
Tanzmariechen in unterschiedlichen Altersklassen, Tanzpaare oder Solotänzerinnen zeigten ohne Pause ihr Können mit vielfältigen Choreografien, die immer wieder mit dickem Applaus honoriert wurden. Und den hatten die Tänzerinnen sich verdient, da sie ohne Bühne und rund um den Brunnen mit beengten Platzverhältnissen auskommen mussten. Besonders die Tanzgarde aus Düsseldorf musste hier Flexibilität zeigen. Denn Platz nach oben war reichlich, aber die raumfordernden Choreografien konnten nicht dargeboten werden. Das machte aber auch nichts, denn trotzdem begeisterten sie mit atemberaubenden akrobatischen Tänzen. Zu Gast war auch die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Nuyken, die an die Vertreter der Weseler Karnevalsvereine Stadtorden und Bützchen verteilte.
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