Hamminkeln. Die Tafel von „Mehrhoog hilft“ zieht in Kürze von der Bahnhof- an die Kirchstraße um. Dort gibt es mehr Platz - und auch logistische Vorteile.

Es sind gerade einmal 1,2 Kilometer vom alten Standort an der Bahnhofstraße zum künftigen Gebäude an der Kirchstraße 9 – und doch sind es räumlich gesehen doch fast schon Welten. Denn künftig hat die Tafel „Mehrhoog hilft“ zumindest schon einmal rund 20 Quadratmeter mehr an Lagerfläche. Der Vermieter am bisherigen Standort hatte den Mietvertrag wegen Eigenbedarfs gekündigt, was für die Tafel-Mitarbeiter doch überraschend gekommen sei, wie der 2. Vorsitzende Michael Möllenbeck betonte.

„Aber wir haben schnell eine gute Lösung gefunden, nämlich den ehemaligen Blumenladen meiner Mutter.“ Doris Möllenbeck hatte ihr Haus an der Kirchstraße 9 schon vor einiger Zeit verkauft. Zuletzt hatte die Inhaber eines Nagelstudios die Räume im Erdgeschoss angemietet, jetzt aber gekündigt. „Da haben wir zugeschlagen“, so Möllenbeck, „auch weil es ein guter Standort mit besseren Parkmöglichkeiten ist.“ So geht es nach etwas mehr als zwei Jahren, der Start erfolgte im November 2020 an der Bahnhofstraße, bald an die Kirchstraße. Zudem bringe das Gebäude noch den besonderen Charme mit, dass die Kunden anders als an der Bahnhofstraße eben nicht sofort gesehen werden, wenn sie die Tafel ansteuern. „Die Logistik ist für unsere Kunden und auch uns besser“, glaubt Michael Möllenbeck.

Zwei Alternativen seien als neuer Standort noch im Gespräch gewesen: Zum einen die ehemalige Post, die allerdings zu klein gewesen sei. Dann gab es noch ein Gebäude, das deutlich größer war und in dem man vielleicht noch die anderen Angebote – wie beispielsweise den GuGe-Laden – hätte unterbringen können. Letztendlich hätte die Miete dafür aber den finanziellen Spielraum des Vereins gesprengt. Der Eigentümer der Immobilie an der Kirchstraße indes hatte noch bis zum 31. Dezember warten wollen, ob er möglicherweise Wohnungen errichtet – sich dann aber für die Tafel-Variante entschieden.

Treffen am Dienstag mit Eigentümer geplant

Bei einem Treffen am kommenden Dienstag vor Ort wollen die Verantwortlichen absprechen, welche Arbeiten noch zu erledigen sind, wobei es sich lediglich noch um kleinere Renovierungsarbeiten wie Wandanstriche handelt. Zudem ist der Eigentümer Installateur, auch da dürfte es zügig gehen. „Die Räume sind fast bezugsfertig“, so Möllenbeck, „deshalb würde ich den Umzug gerne zügig angehen.“ Vielleicht schon bis Ende des Monats, spätestens dann bis Anfang Februar sollte es klappen. Der Umzug, so schätzt Michael Möllenbeck, sei aber sicherlich mit einer knapp einwöchigen Pause des Tafel-Angebotes verbunden. „Da müssen wir definitiv zwischendurch mal zumachen“, sagt Michael Möllenbeck, „das geht leider nicht anders.“

Die Zahl der gemeldeten Kunden beträgt derzeit rund 80 mit insgesamt 250 Personen, wie Tafel-Leiterin Bärbel Schäfer mitteilt: „Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich die Zahl fast verdoppelt.“ Die Versorgung der Kunden sei aber nach wie vor gut – Probleme in Sachen Nachschub wie bei anderen Tafeln gebe es in Mehrhoog nicht. „Außerdem haben wir nun auch eine Garage.“ So könnte es für den Verein Mehrhoog hilft ein weiteres Herzensprojekt werden. Wenn’s nach Michael Möllenbeck geht, ist es das sowieso schon: „In dem Haus haben früher meine Kinder schon im Maxi-Cosi gesessen.“