Wesel. In den Apotheken in Wesel und Umgebung sind viele Medikamente knapp – in Holland sieht es besser aus. Die nächstgelegenen Adressen.
Fiebersäfte für Kinder, Hustenstiller oder Schmerzmittel: Viele Medikamente sind derzeit in Deutschland kaum oder nur schwer zu bekommen. Experten rechnen damit, dass dieser Engpass noch länger anhalten wird – auch die Apotheken in Wesel und Umgebung sind davon betroffen. Anders sieht die Situation in den Niederlanden aus: Von Lieferproblemen ist hier nichts zu spüren. Nicht nur in Apotheken, sondern auch in speziellen Abteilungen in den Supermärkten werden in den Niederlanden Ibuprofen, Hustensaft und Augentropfen verkauft – und das in der Regel deutlich günstiger.
Apotheken in den Niederlanden: So weit fährt man von Wesel
„Ganz viele davon werden hier in den Niederlanden hergestellt. Das geht schneller. Lieferungen aus China dauern ja drei bis vier Monate“, sagt Bert Hesseling, Geschäftsführer des Unternehmens „Medikamente die Grenze“, das unter anderem eine Filiale in Dinxperlo (Hogestraat 38) hat – einem der nächstgelegenen Grenzorte von Wesel aus. Von der Innenstadt dauert die 35 Kilometer lange Fahrt dorthin rund 35 Minuten, von Hamminkeln sind es noch knapp 25 Kilometer, von Wertherbruch etwas über 10 Kilometer – knapp 15 Minuten ist man für diese Strecke unterwegs. In Dinxperlo ist das Angebot für Medikamente groß: So verfügt auch der Drogeriemarkt Kruidvat an der Hogestraat 33 über ein gut sortiertes Sortiment, direkt nebenan gibt es zudem die „A3-Apotheke“.
„Hier ist im Moment ein Irrenhaus“, sagt Mitinhaber Raymond Brunink. Mütter mit hochfiebernden Kindern im Arm stünden schon vor Geschäftsöffnung ratsuchend an der Tür. Auch wenn es in den Niederlanden mal eine Lieferengpass für Paracetamol gebe, hätten die dortigen Apotheken doch genügend Alternativen. Die meisten niederländischen Apotheker grenznah sprechen Deutsch – das erleichtert die Beratung der Kunden. Bert Hesseling von „Die Grenze“ bestätigt: „In den Niederlanden gibt es immer eine Mischung von Medizin, auch von Herstellern aus europäischen Ländern. „In den letzten paar Wochen ist die Zahl der deutschen Kunden deutlich gestiegen. Vor allem auch wegen Fieberzäpfchen für Kinder“. (CG/HoyHo/rku)