Hamminkeln. Die Verkehrs-und Stadtplaner Rödel & Pachan haben im Ausschuss die Ergebnisse ihrer Untersuchung für ein Radverkehrskonzept vorgestellt.
Radwege, Park-and Ride-Anlagen und Pendlerparkplätze - da ist in Hamminkeln durchaus noch viel Luft nach oben. Das Büro für Verkehrs-und Stadtplanung Rödel & Pachan hat jetzt ein Radverkehrskonzept erstellt, im gleichen Atemzug auch das Angebot für Park and Ride und die vielen Pendler unter die Lupe genommen. Thomas Rödel präsentierte im Planungsausschuss jetzt die wichtigsten Resultate. Für das Radwege-Konzept hat Fachbüro zunächst Ziele wie Kitas, Gesamtschule und Grundschulen festgelegt. Im Anschluss wurden die Ortsteile gemäß Einwohnerzahl und Zielpunkte in Bedeutungsklassen eingeteilt. Hamminkeln, Dingden und Mehrhoog liegen hier vorne, Marienthal, Lankern, Havelich und Töven am Ende der Skala. Mit Hilfe dessen entstand ein so genanntes Wunschliniennetz mit Achsen bezüglich der erwarteten Nachfrage.
Als Beispiel stellte Thomas Rödel die Route Hamminkeln - Ringenberg - Dingden vor. „Ein wichtiger Aspekt ist die soziale Sicherheit“, so der Verkehrsexperte. Ausreichende Beleuchtung ist hierbei ein wichtiger Aspekt. Die Experten favorisieren hier einen Radweg entlang der L 602, inklusive einer Verbreiterung auf 2,50 Meter - und beleuchtet durch den Autoverkehr. „Die Radwege in Hamminkeln sind allgemein schon gut zu fahren“, so Rödel, „aber wir wollen den Radverkehr optimieren.“ Mit Fotos wurden aber auch Mängel dokumentiert, wie im Gewerbegebiet Hamminkeln-Nord und oder das Ende des Radweges am Tollberg. Und auf Wirtschaftswegen wie der Römerrast sollte die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h reduziert werden. Am Ende der Untersuchung steht dann eine Prioritätenliste. „Es ist wichtig, die Radwege fit für die Zukunft zu machen, auch weil jetzt viel mehr Pedelecs mit höherer Geschwindigkeit unterwegs sind“, betonte Rödel.
Vorschlag: Neuer Parkplatz in Dingden
Interessant ist auch der Aspekt der Park-and-Ride-Parkplätze. Die Anlage in Hamminkeln ist prozentual schwach ausgelastet, haben die Experten festgestellt, hat aber mit 18 Stellplätzen auch eine geringe Kapazität. Der Wegfall des Umstiegs in Wesel durch die RB 19a könne zu einer deutlichen Attraktivierung des Zustiegs in Hamminkeln führen. Bei den Radabstellplätzen raten die Experten auch vor diesem Hintergrund zu einer Erweiterung.
In Dingden gibt es eher ein ungeregeltes Parken rund um den Bahnhof ohne klare Orientierung und Beleuchtung. Hier empfiehlt das Fachbüro den Bau eines Parkplatzes auf der Schotterfläche oder am Garagenhof. Auch die Erweiterung der Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auf mindestens 50 bis 75 Stellplätze schlagen die Experten vor, denn hier sind Auslastung und Akzeptanz hoch - im Gegensatz zur geringen Pkw-Auslastung auch wegen der Durchbindung der Züge bis Düsseldorf.
Pendlerparkplatz an der A3 ausbauen
In Mehrhoog sind die Park-and-Ride-Anlagen nach Ansicht der Experten wie erwartet auskömmlich. „Wenn im Zuge der Betuwe-Linie der Bahnhof ausgebaut wird, muss man allerdings noch mal schauen“, so Rödel. Da es dann aber zwei Zugänge geben wird, sei eine Ausweitung der Abstellmöglichkeiten zumindest für Räder ratsam.
Und dann ist da noch der Pendlerparkplatz an der Ausfahrt zu A 3. Der könne durchaus ausgebaut werden, so die Experten. „Hier Möglichkeiten auch für das Abstellen von Rädern zu schaffen, wäre ein echter Gewinn für Hamminkeln“, findet Thomas Rödel. „Man könnte diesen Ort in das Radverkehrskonzept einbinden.“ Bislang parken dort an der B 473 gegenüber dem Bonita-Gebäude nur Autos, die Auslastung bei 27 Stellplätzen liegt laut Messung immerhin bei 89 Prozent. Denkbar wären ein beleuchteter Geh- und Radweg, ein kleines Wartehäuschen und Parkflächen für Pkw in Schräg- statt in Längsrichtung wie momentan. „Das würde den Nutzen erhöhen, der Pendlerparkplatz soll ja auch für die Bedürfnisse der Hamminkelner etwas bringen.“