Hamminkeln. Gehört das nervige Bahngehupe in Hamminkeln-Lankern bald der Vergangenheit an? Im Streit um die Bahnübergänge zeichnet sich ein Kompromiss ab.
Eine Lösung beim Streit um die Sicherung von Bahnübergängen in Dingden-Lankern ist in Sicht - für Jubel wird sie in der Bauernschaft allerdings kaum Sorgen. Denn der Kompromiss, den die Stadt den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung an diesem Mittwoch vorschlagen wird, ist eine Minimal-Lösung, die die Bahn vorgeschlagen hat.
Danach wird es künftig in Lankern nur zwei gesicherte Bahnübergänge für den Autoverkehr geben: die bereits existierenden Übergänge an der Poterey und am Lankerner Schulweg. Am Bahnübergang Kranendeich sollen zwei so genannte Heckentore eingebaut werden, die nur von den landwirtschaftlichen Betrieben in der Nachbarschaft geöffnet werden können, um zu ihren Feldern zu kommen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer schauen in die Röhre.
Kranendeich soll für Radfahrer und Fußgänger geöffnet bleiben
Alternativ könnte am Kranendeich eine technische Sicherung mit Lichtzeichenanlage und Halbschranken für Fuß-und Radverkehr kommen. Eine technische Sicherung für alle Verkehrsarten sei aufgrund der Örtlichkeit - die Stadt spricht von Grabenstrukturen - nur mit einem immensem Aufwand möglich, der nicht vertretbar sei. Die Stadtverwaltung Hamminkeln spricht sich für diese Alternative aus, weil so nicht nur die benachbarten Landwirte von der Lösung profitieren, sondern auch Fußgänger und Radfahrer. „Aufgrund der Bedeutung des Kranendeiches für die örtliche Naherholung und als alternativer Radweg in Richtung Dingden sollte eine öffentliche Nutzung, wenn auch eingeschränkt, erhalten bleiben“, sagt die Stadt.
Auch am Kniebingsweg sollen zwei Heckentoren für die Landwirte eingebaut werden, für die Öffentlichkeit wird der Bahnübergang geschlossen. Der aufgrund der tödlichen Unfälle immer wieder in die Schlagzeilen geratene Bahnübergang Lankernbrok soll mit Ampeln und Halbschranken ausgerüstet und künftig nur von Radfahrern und Fußgängern genutzt werden. Um dieses Konzept in Lankernbrok umzusetzen, müsste der Stadtrat allerdings einen alten Ratsbeschluss aufheben, der eine Sicherung forderte, bei der auch Autos die Schienen queren können.
Schließung von Rotering und Döringer Feld
Die Bahnübergänge Rotering und Döringer Feld sollen geschlossen werden. Ersatzweise könnte ein Bahnseitenweg auf der westlichen Bahnseite zwischen den Straßen Döringer Feld und Lankerner Schulweg angelegt werden. Die Stadt Bocholt hat in einem Gespräch mit der Stadt Hamminkeln am Döringer Feld dem Plan zugestimmt, heißt es in der Beschlussvorlage für den Fachausschuss. Sollte dieses Maßnahmenkonzept umgesetzt werden, sind alle verbleibenden Bahnübergänge mit einer technischen Sicherung versehen.
Aus Sicht der Stadt würde dieses Konzept die Verkehrssicherheit in Lankern deutlich erhöhen. Auch - gerade für die Lankerner wichtig - könnten die Zugführer auf der ganzen Strecke auf das laute Hupen verzichten. Und das würde den Lankernern die langersehnte Ruhe wiederbringen.