Wesel. Susanne und André Nitsche stehen ab dem 11.11. wieder im Mittelpunkt. Die Weseler Majestäten räumen jetzt mit einem großen Missverständnis auf.
„Dräimol vom Hätze Wesel Helau und Feldmark Quanzum“, schmettern Susanne und André Nitsche ihrem närrischen Volk entgegen, wobei dem „Dreimal“ in diesem Jahr für das Weseler Prinzenpaar in (Dauer-)Lauerstellung eine ganz besondere Bedeutung zukommet: Denn die beiden nehmen in diesem Jahr den dritten Anlauf, den närrischen Thron zu erklimmen.
Nachdem zweimal Corona nahezu alle karnevalistischen Aktivitäten ausgebremst hatte, durften Susanne und André Nitsche im vergangenen Jahr zumindest schonmal daran schnuppern, wie es ist, als Prinzessin und Prinzim Mittelpunkt zu stehen.
„Es war schon deutlich mehr, als nur daran zu schnuppern“, sagt der 43-Jährige und räumt erstmal mit einem großen Missverständnis auf: „Viele Leute haben uns angesprochen und gesagt, wie schade es doch für uns sei, dass so viel ausgefallen ist und dass wir ihnen leid täten.“ Doch das Gegenteil sei der Fall: „Wir hatten schon viele wunderschöne Erlebnisse und tolle Veranstaltungen“, berichtet der kommende Prinz, der nicht nur an den rauschenden Karnevalsauftakt vor einem Jahr im Saal Schepers denkt. „Auch unser Treffen mit dem Kölner Dreigestirn und eine Sitzung in Düsseldorf bleiben unvergesslich – und natürlich war unser Besuch in Felixstowe einzigartig, dort wurden wir absolut hofiert.“
Prinzenproklamation in Wesel am 19. November
Schon bei dem Gedanken daran, kommen Susanne und André Nitsche ins Schwärmen und blicken voller Euphorie auf den Start in die Fünfte Jahreszeit am 11.11. – an diesem Freitag geht es ab 19.11 Uhr so richtig los, wenn im Saal Schepers die Session 2022/23 eröffnet wird.
Auch wenn der Hoppeditz in diesem Jahr nicht wie sonst in der Feldmark erwacht, folgt am Donnerstag, 17. November, ein weiterer Höhepunkt für die Weseler Karnevalisten: Dann steht der Kasernensturm auf dem Programm. „Wir werden das in diesem Jahr etwas anders machen als sonst und dem Kasernenoberst das närrische Volk unterstellen und eine riesige Gelbe Schleife als Symbol für Solidarität und Unterstützung überreichen“, so Nitsche.
Karnevalisten fördern soziales Projekt
Er freut sich aber auch jetzt schon besonders auf die Prinzenproklamation am Samstag, 19 November, zu der 800 Närrinnen und Narren in der Eventhalle am Schornacker erwartet werden. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und CAW-Präsident Ludger Becker werden an diesem Abend ab 19 Uhr – endlich – die neuen Majestäten proklamieren.
Auch in diesem Jahr legt das Prinzenpaar besonders Wert darauf, Menschen zu unterstützten, die etwas weniger zu lachen haben: Daher haben die Karnevalisten 300 Pins gefertigt, die zugunsten des Fördervereins Kinderpalliativmedizin „Löwenzahn & Pusteblume“ verkauft werden – zum Preis von vier Euro, wobei der kommende Prinz André Nitsche betont: „Wir hoffen auf Großzügigkeit bei dem guten Zweck, der eine oder andere wird sicher wohlwollend auf fünf Euro aufrunden.“ Dies sei zudem überaus praktisch betont der Karnevalist augenzwinkernd: „Ich habe nämlich noch nie einen Vier-Euro-Schein gesehen.“
Prinzenführer der Manager im Hintergrund
Sollte es dann diesmal auch wirklich mit der Proklamation klappen, möchte das Prinzenpaar anschließend „in Amt und Würden“ so richtig bis Aschermittwoch am 22. Februar durchstarten. Wie viele Auftritte wird es bis dahin für die Weseler Majestäten geben? „Schwer zu sagen, zurzeit ist noch vieles im Fluss, er kommen täglich neue Einladung hinzu – wir hoffen aber, alle Termine wahrnehmen zu können“, erklären Susanne und André Nitsche. Beide geben zu, dass sie selber gar nicht mehr den Überblick über alle Aktionen haben. Das sei aber nicht schlimm, betonen sie, genau dafür hätten sie ja schließlich den Prinzenführer Luc Eben. „Der ist heiß wie Frittenfett, bereitet alles immer perfekt vor – auf den können wir uns voll und ganz verlassen“, so der designierte Prinz, der mit seiner Frau ebenfalls von der „glorreichen Prinzengarde“ schwärmt, die immer ein Garant für gute Stimmung sei.
Gemeinsam bunt in grauer Zeit
Gerade in Zeiten wie diesen sei das närrische Winterbrauchtum wichtiger denn je, weil Karneval „eine verbindende Kultur des Lachens und der Leichtigkeit“ sei, ergänzt das Prinzenpaar, das sein Motto „gemeinsam bunt in grauer Zeit“ ab jetzt leben möchte und zugleich die eigene Fröhlichkeit an möglichst viele andere weitergeben will. Beide betonen: „Der Spaß, der Frohsinn und das Aufbegehren gegen Welt und Obrigkeit machen unseren Karneval wertvoll für uns alle!“