Wesel. Das Weseler Prinzenpaar Susanne und André Nitsche reiste mit einer Delegation in die britische Partnerstadt zum Karnevalszug. Was dort anders ist.

Zu einem Besuch des Karnevalsumzuges reiste das Weseler Prinzenpaar André und Susanne Nitsche jetzt in die Weseler Partnerstadt Felixstowe – begleitet von Hanne Eckhardt von der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Felixstowe und weiteren Mitgliedern des Vereins. Nach der langen Trennung durch Corona waren beide Seiten glücklich, sich bei einem warmen „Welcome“ endlich wieder in die Arme schließen zu können.

Karneval in Felixstowe unterscheidet sich vom Karneval in Deutschland. So findet der Umzug in der Partnerstadt immer im Sommer statt. Daran durften die Weseler Gäste jetzt teilnehmen: Das Prinzenpaar stand lächelnd zweieinhalb Stunden auf dem Pritschenwagen und winkte den vielen Tausend Zuschauern zu, die die Straßen der britischen Hafenstadt säumten und ihnen begeistert entgegensahen. Die Mitglieder der Partnerschaftsvereinigung Wesel verteilten Süßigkeiten an die Kinder, die sich über diese Geste sehr freuten.

Kamelle werden beim Karnevalsumzug in Felixstowe nicht geworfen

Im Gegensatz zu deutschen Karnevalszügen werden in England keine „Kamelle“ geworfen. Die Zugteilnehmer gehen mit Eimern an den Zuschauern entlang, die ihnen Münzen für einen karitativen Zweck in die Behälter werfen. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass der Umzug eher zu Werbezwecken dient. Mehrere riesige Lkw, meist ein wenig geschmückt und mit Kindern besetzt, wenige Fußgruppen, zwei Cheerleadergruppen und viele Autos von Vereinen oder Firmen bilden den Zug. Die Musik kommt vom Band, nicht von mitmarschierenden Musikgruppen.

Karneval in Felixstowe unterscheidet sich etwas von der deutschen Version. Spannend war es für das Weseler Prinzenpaar trotzdem.
Karneval in Felixstowe unterscheidet sich etwas von der deutschen Version. Spannend war es für das Weseler Prinzenpaar trotzdem. © Parnterschaftsvereinigung Wesel-Felixstowe

Am nächsten Tag bestiegen die Gäste aus Wesel die kleine Fähre – viel kleiner als die Kehr Tröch in Bislich – und schipperten bei Wellengang über die breite Mündung des Flusses Orwell, um einen guten Blick auf den größten Containerhafen Großbritanniens zu haben. Dort lag zufällig gerade die „Evergreen“ vor Anker, die vor Monaten den Suezkanal blockierte.

Weseler Prinzenpaar verleiht Orden in Felixstowe

Mit einem Farewell-Dinner auf Einladung des Partnerschaftsvereins in Felixstowe klang der Wochenend-Besuch schließlich aus. Dabei verlieh der Weseler Karnevalsprinz Orden an aktive und ehemalige Bürgermeister der Partnerstadt und an Mitglieder des Vereins.

Prinz André und Prinzessin Susanne haben sich auf Anhieb in Felixstowe verliebt und hoffen sehr, im nächsten Jahr als proklamiertes Prinzenpaar mit noch mehr Besuchern in die Partnerstadt reisen zu können. Das würde auch die Partnerschaftsvereinigung Wesel sehr freuen, nur die Begegnung der Menschen aus beiden Ländern macht eine Partnerschaft lebendig. Dann hofft auch der Organisator der Reise und Präsident des Carnevals-Ausschusses Wesel, Ludger Becker, dabei sein zu können. Er und seine Ehefrau Elke waren an Corona erkrankt und mussten auf die Fahrt diesmal leider verzichten.