Hünxe/Schermbeck. Die Verwaltungen haben sich schon Gedanken gemacht, wo sich etwas ändern soll, damit Strom und Gas gespart werden könnte. Wo es noch hapert.
Die dunkle Jahreszeit ist nicht mehr weit, bald beginnt zudem die Heizperiode – gleichzeitig sind auch die Kommunen angehalten, möglichst viel Energie zu sparen. Wie gehen die Verwaltungen der Gemeinden Hünxe und Schermbeck damit um?
Laut Klaus Stratenwerth, Hauptamtsleiter in Hünxe, hat sich die Gemeinde schon länger Gedanken gemacht, welche Energiesparmaßnahmen umsetzbar sind. Zu diesen Maßnahmen gehört das Ausschalten der Lüftung an der Gesamtschule in den Ferien. Ein „Sommerbetrieb“ der Heiz- und Lüftungsanlagen (beziehungsweise die komplette Abschaltung) werde ins Auge gefasst, „soweit dies technisch und hygienisch möglich ist.“
Neben der Reduzierung der Warmwasserbereitung auf das notwendige Maß sollen bei der Gemeindeverwaltung die ohnehin wenigen Klimaanlagen so selten wie nötig genutzt werden (im Rathaus bleibt nur der Serverraum klimatisiert). Hünxe hat bereits einige E-Fahrzeuge im Fuhrpark des Rathauses: Drei reine E-Autos sowie ein Hybrid-Fahrzeug, dazu kommt noch das E-Lastenfahrrad für Hausmeister.
Die Straßenbeleuchtung in Hünxe soll nach und nach umgestellt werden – bei der Beleuchtung des Rathauses und anderer kommunaler Gebäude wurde bereits auf LED gewechselt, sieben Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden sind bereits installiert. „Weitere sind sind Planung“, ergänzt Stratenwerth dazu. Im Wesentlichen sollen diese dann zur Deckung des Eigenverbrauchs in Schulen, Turnhallen und im Rathaus dienen.
Turnhalle in Drevenack wird saniert
Angedacht ist zudem ab Beginn der Heizperiode das Absenken der Raumtemperatur – soweit dies technisch möglich und unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes erlaubt ist. Der Hünxer Hauptamtsleiter verweist zudem auf die Umsetzung von Maßnahmen des kommunalen Klimakonzeptes für die kommunalen Liegenschaften, die in den nächsten Jahren erfolgen sollen: Die Gemeinde plant den Austausch von alten Fenstern, die „Komplettsanierung“ von Gebäuden inklusive von Energieeinsparmaßnahmen (wie an Fassaden). Beispielhaft nennt Stratenwerth hier die Turnhallen in Drevenack und Bruckhausen.
Ein Fünftel der Energie einsparen
Auch in der Nachbargemeinde Schermbeck wird bereits Energie eingespart, wie Carsten Klein-Bösing vom Gemeindemanagement der Verwaltung erläutert. Zurzeit würde „an ein paar Stellschrauben“ gedreht, so der Mitarbeiter, der schätzt, dass damit insgesamt etwa 20 Prozent der Energie gespart werden könnte. Er betont, dass Schermbeck allerdings nicht erst seit wenigen Wochen ans Einsparen von Strom denke und erwähnt in diesem Zusammenhang die Umstellung auf LED-Beleuchtung und die Wärmedämmung vieler Gebäude.
Doch es geht noch mehr: In den Nachtstunden könnte an den Schulen nahezu jedes Licht ausgeschaltet werden, mit wenigen Ausnahmen: „Die Piktogramme für Fluchtwege müssen eingeschaltet bleiben“, so Klein-Bösing. Auch in anderen Bereichen – wie bei den Duschen in den Turnhallen - könne man nicht einfach aus Spargründen nur noch lauwarmes Wasser anbieten: „Wie müssen das Thema Legionellengefahr natürlich immer im Hinterkopf behalten“, so der Experte fürs Gebäudemanagement.
Heizung nur noch zur Hälfte aufdrehen
Er kann aber auch zwei konkrete Vorhaben benennen. Die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung wurden erst kürzlich angewiesen, ihre Heizungen nur bis Stärke 2,5 (statt bis auf Stufe 5) hochzudrehen. Und: „Eine Photovoltaikanlage soll noch in diesem Jahr auf dem Rathausdach errichtet werden und so den Eigenbedarf decken“, erläutert Klein-Bösing, der jedoch betont, dass es zurzeit Lieferschwierigkeiten bei den Wechselrichtern gebe.