Wesel. Für Stühle und Tische draußen müssen Wirte zahlen. Die Politik stimmt nun darüber ab, ob die Gebühren in Wesel wie 2020 und 2021 erlassen werden.

In der Corona-Pandemie hat die Gastronomie arg gelitten. Ein Hebel, um die Wirte zu fördern, war in vielen Kommunen auf Gebühren für die Außengastronomie-Flächen zu verzichten. Inzwischen normalisieren sich die Geschäfte, in Wesel sind deswegen in diesem Jahr wieder Abgaben erhoben worden. Doch die FDP-Fraktion hat das Thema erneut auf die politische Agenda geholt und will den Gastronomen die Terrassengebühren, wie sie offiziell heißen, auch in diesem Jahr erlassen.

Terrassengebühr wurde in Wesel zwei Jahre lang ausgesetzt

Da man derzeit feststellen könne, dass das Leben in der Innenstadt wieder aktiver werde, sei es „ein falsches Signal“, die Terrassengebühr wieder einzuführen, heißt es in einem Antrag der Liberalen, der im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag zur Abstimmung steht. Die Begründung der Partei: Die Gastronomie habe einen großen Anteil an der Wiederbelebung der Innenstadt und das solle gefördert werden. Die Politik hatte zuvor für 2020 und 2021 ein Aussetzen beschlossen.

Erhoben werden diese Gebühren nur in der Außensaison, für die Stadt ist das die Zeit vom 1. April bis zum 30. September – die Höhe richtet sich dabei nach der Lage des Betriebes. Im Innenstadtbereich sind das 2,85 Euro pro Quadratmeter und Monat, außerhalb sind es 1,90 Euro. Die Verwaltung betont, dass sie im Vergleich mit anderen Städten in der Region relativ geringe Gebühren verlange. So komme beispielsweise Moers normalerweise auf sechs Euro pro Quadratmeter, Wesel befinde sich kreisweit im unteren Bereich.

Allerdings hätten unter anderem Moers, Rheinberg, Essen oder Düsseldorf auch 2022 auf die Erhebung verzichtet, während zum Beispiel Xanten, Hamminkeln oder Neukirchen-Vluyn ebenfalls wieder von den Gastronomen kassierten. Sollte der Antrag der FDP-Fraktion eine Mehrheit bekommen, müssten die Stadtverwaltung die bereits erhobenen Gebühren zurückzahlen, die Verwaltung rechnet dabei mit Kosten von rund 40.000 Euro, die den städtischen Haushalten dann fehlen.