Wesel/Hamminkeln/Hünxe. Am Donnerstag läuft der Tankrabatt aus. Der Andrang an den Tankstellen in Wesel ist groß. Und wie entwickeln sich die Preise?
Am Donnerstag läuft der Tankrabatt aus – und schon in den Tagen vorher sind die Spritpreise an den Tankstellen in Wesel und Umgebung deutlich angestiegen. So lag beispielsweise der Dieselpreis an den Weseler Zapfsäulen am Montagvormittag schon nur noch knapp unter zwei Euro, nachdem er sich in den Wochen zuvor meist zwischen 1,80 und 1,90 Euro pro Liter bewegt hat. Für viele Menschen ein Grund, noch einmal schnell zum vergünstigten Preis vollzutanken – denn wie es ab Donnerstag an den Zapfsäulen aussehen wird ist absolut unklar.
Großer Andrang an Weseler Tankstellen kurz vor dem Preissprung
Einen Anstieg der Nachfrage kann Tassilo Pittschi, der mehrere Shell-Tankstellen in Wesel und Hamminkeln betreibt, schon seit Mitte vergangener Woche beobachten. Und auch Christian Peters, der die bft-Tankstelle an der Alten Weseler Straße in Hünxe betreibt, berichtet von Kundschaft, die in Scharen zum Tanken kommt: „Die Leute sind seit Mitte letzter Woche dran und kommen immer wieder nachtanken“, berichtet er. Ulrich Schmidt, Betreiber der Avia-Tankstelle in Hamminkeln-Mehrhoog, ist sicher: „Der große Andrang wird Dienstag und Mittwoch kommen.“
Bei der Einführung des Tankrabatts im Juni hatte es einige Zeit gedauert, bis die Entlastung an den Zapfsäulen spürbar wurde. Damals hatte es geheißen, dass zunächst der noch zu normalen Steuersätzen eingekaufte Treibstoff abverkauft werden müsse, bevor die Steuervergünstigung an den Endkunden weiter gegeben werden könne. „Das ist jetzt natürlich umgedreht“, hält Schmidt fest, glaubt aber auch, dass das „schnell und zügig“ gehen, nur ein bis zwei Tage dauern werde. Ähnlich sieht es Christian Peters: „Ich glaube, dass die Übergangszeit relativ eng getaktet sein wird. Da sprechen wir von maximal einem Tag“, meint der bft-Betreiber.
Tankstellen in Wesel: Preisentwicklung völlig unklar
Nur bei der Frage, wie rasant die Preise an der Zapfsäule steigen, da sind die Tankstellenbetreiber unterschiedlicher Auffassung. Aktuell beträgt die Steuerentlastung für Benzin rund 35 Cent pro Liter, bei Diesel sind es rund 17 Cent. „Ich glaube, dass man das eins zu eins auf die Preise draufrechnen kann“, ist Christian Peters sicher. „Und wenn es so weiter geht, wird es vielleicht auch mehr“ – schließlich wird gerade alles teurer.
Ulrich Schmidt ist da anderer Ansicht: „Im Augenblick ist die Marktlage so, dass wir keine großen Anpassungen machen“, hält er fest. „Es wird nicht so rasant ansteigen, wie man glaubt.“ Und auch Tassilo Pittschi prognostiziert: „Sicher wird’s einmal hochgehen und dann werden sich alle beobachten.“ Wie hoch die Preise aber hochschnellen werden und vor allem ab wann – das kann er nicht sagen. „Unsere Preise werden ja aus Hamburg delegiert“, gibt er Auskunft. Von dort aus werden die Spritpreise nach Angebot und Nachfrage gestaltet: „Der Markt regelt das“, sagt der Shell-Betreiber.
Der sorgt auch dafür, dass die Spritpreise nun schon vor dem Auslaufen des Tankrabatts angestiegen sind. Es hängt einerseits mit der gestiegenen Nachfrage zusammen, aber auch der Rohölpreis spielt eine Rolle und die wegen des niedrigen Rheinpegels problematische Transportsituation. „Wir sind froh, dass wir diese Woche überhaupt noch Lieferungen bekommen“, hält Christian Peters fest.