Wesel. Zum fünften Mal werden beim Niederrhein Filmfestival in Wesel die jeweils besten Kurzfilme aus Deutschland und den Niederlanden gesucht.

Der Duft von frischem Popcorn wird am kommenden Samstag wieder durch die Räume des Scala ziehen. Denn zum fünften Mal wird das Niederrhein-Filmfestival in dem ehemaligen Kino gefeiert. 1322 eingereichte Kurzfilme haben Festivalleiter Stephan Hanf und seine Kollegen vom Verein „Filmkultur am Niederrhein“ für diese Ausgabe bekommen und ausgewertet – in die beiden Wettbewerbe und somit in die Vorstellung haben es nach gründlicher Jury-Auswertung wieder nur die besten von ihnen geschafft.

Poetische Bilder, schwierige Themen

Das Programm am Samstag startet mit dem Niederlande-Wettbewerb, bei dem eben die Werke niederländischer Filmschaffender zu sehen sind. Neun haben es in den Wettbewerb geschafft, darunter zum Beispiel ein Tanzfilm, eine Zeichentrickdokumentation oder der rund 14-minütige Streifen „In Between Glass and Walls“, der „in poetischen Bildern ein eher tabuisiertes Thema aufgreift“, beschreibt Stephan Hanf. Denn die Geschichte dreht sich um eine Mutter, die Probleme hat, eine emotionale Bindung zu ihrem Sohn mit Down-Syndrom aufzubauen, und versucht dies über Theaterspielen zu lösen.

Allerdings sind nicht alle Beiträge des Filmfestivals so ernst. So findet sich beispielsweise im Deutschland-Wettbewerb ein alter Bekannter: Jannis Alexander Kiefer, der ihn bereits 2020 mit „Comments“ gewonnen hat, tritt nun mit dem Werk „Kollegen“ an, laut Hanf „eine Farce über eine Werkstatt“ mit komödiantischen und surrealen Elementen.

„Es geht nicht darum, dass Ihnen jeder Film gefällt. Es geht darum, dass Sie jeder Film berührt“, fasst der Festivalleiter zusammen. Gute Chancen, das zu schaffen, hat beispielsweise auch der Film „König“, ebenfalls einer der acht Beiträge im Deutschland-Wettbewerb. Darin geht es um einen Spielsüchtigen, der seine Wege zunächst in, dann aus der Sucht beschreibt – der Ton ist ein Interview-Mitschnitt, das Bild dazu – ein animierter Bär – abstrahiert es.

Drei Preise im Wert von je 500 Euro

Welche Filme am Ende die mit jeweils 500 Euro dotierten Preise abräumen bleibt also spannend. Die Wettbewerbspreise werden jeweils durch eine Jury (bestehend aus den Vorjahresgewinnern) vergeben, dazu gibt es einen Publikumspreis.

Los geht es am Samstag, 27. August, mit dem Wettbewerb „Niederlande“ um 14.30 Uhr im Scala Kulturspielhaus, Wilhelmstraße 8. Er soll gegen 16.30 Uhr enden. Der Wettbewerb „Deutschland“ folgt von 17.30 bis 19.30 Uhr. In der Festival-Gala ab 20.15 Uhr werden dann die besten Filme noch einmal gezeigt. Karten kosten pro Wettbewerb fünf Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr, ebenso das Ticket für die Gala. Wer eine Festival-Dauerkarte kauft, kann für zehn Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühr) alle drei Veranstaltungen besuchen.