Wesel. In Wesel ist eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Die wichtigsten Infos zu Entschärfung, Evakuierung und Sperrungen im Überblick.

In der Weseler Innenstadt ist es am Donnerstag zu einer großen Evakuierungsaktion aufgrund einer Bombenentschärfung gekommen. Auf einer Baustelle an der Kettlerstraße unweit der Fußgängerzone ist am Mittwochabend eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe entdeckt worden. Fast 8000 Menschen mussten ihre Häuer verlassen, die Geschäfte schlossen im 500-Meter-Radius um die Fundstelle und zwei Altenheime mussten geräumt werden. Gegen 17.30 Uhr wurde die Bombe entschärft. (Lesen Sie hier: So viele Blindgänger wurden seit 2007 in Wesel gefunden)

Alle Personen in einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle sind von der Stadt aufgefordert, die Wohnungen und Geschäftsräume spätestens um 15 Uhr bis voraussichtlich 17 Uhr zu verlassen und sich außerhalb des erweiterten Sicherheitsbereiches (1000 Meter Radius) aufzuhalten. Firmen und Anwohner werden per Flugblatt informiert.

Bombenfund in Wesel: Zwei Seniorenheime müssen evakuiert werden

Personen im Radius zwischen 500 Metern und 1.000 Metern sollen für die Dauer der Entschärfung in geschlossenen Räumen bleiben. Der Sicherheitsbereich wird von der Polizei überwacht, teilt die Stadt mit. Bürger werden gebeten, ihre Nachbarn zu informieren. Von der Evakuierung sind exakt 7.924 Personen betroffen. Im erweiterten Radius leben 15.141 Menschen um den Fundort.

Das besondere Problem bei dieser Entschärfung: Es müssen zwei Pflegeheim evakuiert werden, das Altenheim am Willibrodiplatz und das Martini-Stift liegen in inneren Zone. Das ist ein anspruchsvolle Aufgabe, berichtet Wesels Feuerwehrchef Thomas Verbeet. Schon seit gestern Abend und fast die ganze Nacht durch liefen die Vorbereitungen, viele Hilfskräfte aus dem umliegenden Kommunen sind nach Wesel gekommen, um bei dem Transport der älteren Menschen zu helfen. Allesamt geschult im Umgang mit Patienten, versichert Verbeet.

Rund 100 Einsatzfahrzeuge treffen sich zunächst am Schulzentrum Nord, um von dort aus die Räumung zu organisieren. Da alle Hilfskräfte damit und mit dem Transport nicht mobiler Personen aus der Evakuierungszone gebunden sind, bittet der Feuerwehrchef alle Anwohner im inneren Radius, pünktlich selbstständig die Wohnungen zu verlassen. Das Marien-Hospital wird nicht evakuiert, die Patienten werden auf die von der Bombenfundstelle abgewandten Seite verlegt.

Wegen des Blindgängers: Sammelstelle im Schulzentrum Nord

Die Stadt Wesel richtet für Personen, die ihre Wohnungen verlassen müssen, ab 14 Uhr eine Sammelstelle in der Turnhalle des Schulzentrums Nord am Barthel-Bruyn-Weg 52, ein. Dort besteht Maskenpflicht. Bettlägerige Personen können sich unter 0281/203-2551 oder 0281/203-2372 melden.

Diese Straßen in Wesel werden für die Bombenentschärfung gesperrt

Folgende Straßen werden ab etwa 15 Uhr nach und nach gesperrt: Südring, Schillstraße, B8/Reeser Landstraße zwischen Nordstraße und dem Abzweig zur Rheinbrücke, B58 (Ortsdurchfahrt Wesel)/Schermbecker Landstraße ab der Hagerstownstraße).

Die Rheinbrücke und die Oberndorfstraße bleiben geöffnet, ebenso der Bahnverkehr. Der Bahnhof ist allerdings nur über die Friedensstraße erreichbar. Alle von den Absperrungen betroffenen Straßen können unter www.wesel.de abgerufen werden. Nach der Entschärfung ertönt ein Sirenensignal, dann können Bürgerinnen und Bürger wieder in ihre Wohnungen. Weitere Auskünfte gibt’s unter 0281/203-2551 sowie unter www.wesel.de.

Bombenentschärfungen sind in Wesel keine Seltenheit: Aufgrund der starken Bombardierung im Zweiten Weltkrieg werden bei Bauarbeiten regelmäßig Blindgänger entdeckt. Zuletzt wurde am 20. Juni an der Fusternberger Straße eine Fünf-Zentner-Bombe entschärft. (rme)