Wesel. Die St.-Antonius-Schützenbruderschaft in Wesel-Ginderich feierte das 100-jährige Bestehen. Dem neuen König Dominik Rösen liegt die Würde im Blut.

Das 100-jährige Vereinsjubiläum feierte die St. Antonius Schützenbrüderschaft Ginderich 1922 am vergangenen Wochenende mit einem großen Fest. Neben einem Nachfolger für das Königspaar Helmut und Nicol Peters wurde ein neuer Vereinskaiser gesucht. Als König konnte sich am Sonntag der 34-jährige Dominik Rösen gegen seinen Mitbewerber Rene Schöbel durchsetzen – genau 50 Jahre nachdem sein Großvater Alfons Rösen in Ginderich regierte.

Mit dem 145. Schuss segelte nach über eineinhalb Stunden der kleine verbliebene Rest des Vogels zu Boden. Der Vertriebler nimmt die 27-jährige Beamtin Anika Hackstein mit auf den Thron. Das Paar wurde unter dem Jubel der Schützen auf einem Tisch ins Zelt getragen. Nach drei Böllerschüssen erhielt der neue Regent feierlich die Königskette. Rösen war begeistert: Direkt beim ersten Versuch ist er König geworden.

Die Thronpaare sind Mario und Simone Lohmann, Peter Wenten und Monique Rösen, Tim und Sandra Florian, Stephan und Nina Fischer, Andre Servas und Melanie Düpont sowie Christoph Lohmann und Nele Hoffmann. Die Preisträger im Rahmen des Königsschießens waren Joachim Rösen (Kopf), Josef Lohmann (Schwanz), Ralf Sundermann (linker Flügel) und Gregor Ivens (rechter Flügel).

Jubiläumsschützenfest in Ginderich: Gerhard Rademacher wird Kaiser

Zum Kaiserschießen am Sonntag traten 15 ehemalige Könige des Vereins an, ihre Regentschaft reichte zurück bis ins das Jahr 1980. Beim 217. Schuss hatte Gerhard Rademacher jr. - der König von 2000 - Glück und holte sich die Kaiserwürde. Er war vor 22 Jahren gemeinsam mit Königin Michaela van Bebber auf dem Thron. Rademacher wird erstmalig die neue Kaiserkette verliehen, die er nun 25 Jahre lang tragen darf.

Die St.-Antonius-Schützen in Wesel-Ginderich kämpften am Wochenende um den Königs- und den Kaisertitel.
Die St.-Antonius-Schützen in Wesel-Ginderich kämpften am Wochenende um den Königs- und den Kaisertitel. © FFS | Markus Joosten

Zum 100. Geburtstag wurde auch die Bruderschaft ausgezeichnet. Aus den Händen der CDU-Landtagsabgeordneten Charlotte Quik durften die Schützen die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen in Empfang nehmen. Zur Feier des Jubiläums nahmen Abordnungen von 23 Gastvereinen, darunter sechs Musikzüge, an der Jubiläumsparade teil.

So schnitten die Gindericher Kompanien im Schießwettbewerb ab

Historisch bedingt unterscheidet sich das Schützenfest im westlichsten Ortsteil der Stadt Wesel von denen anderer Gemeinden. Das Schützenfest der St.-Antonius-Schützen findet nur alle zwei Jahre statt. Die Jahre dazwischen richten die St.-Antonius-Junggesellen Ginderich 1643 e. V. die Veranstaltung aus. Der Vogel wird hier auch nicht mit Gewehr und Kleinkalibermunition heruntergeholt. Das Preis- und Königsschießen erfolgt mit der pneumatischen Armbrust und Kunststoff-Pfeilen.

Im Schießwettbewerb der drei Kompanien untereinander errang die 2. Kompanie mit 427 Ringen den Kompaniepokal. Die besten Schützen waren Uwe Heilen (31,6 Ringe) und Rene Schöbel (31 Ringe). Der Ehrenvorstand Josef Große Holtforth sowie die Schützenbrüder Johannes Tigler und Heinz Kerkhoff wurden für 70 Jahre Mitgliedschaft bei den St. Antonius-Schützen ausgezeichnet. Seit 60 Jahren sind Friedhelm Borgmann, Horst Hürkens, Josef Lohmann, Wilhelm Jansen, Josef Nabbefeld, Josef Overhoff und Gerhard Verhufen dem Verein treu.