Wesel. Deltaport hat nach dem tödlichen Unfall Sicherheitsmaßnahmen im Weseler Stadthafen ergriffen. Die Gedenkstätte für die drei Opfer wird verlegt.

Nach dem schweren Unfall auf dem Gelände des Weseler Stadthafens, bei dem drei junge Männer im Alter von 16, 18 und 19 Jahren ums Leben kamen, hat der Hafenbetreiber Deltaport Konsequenzen gezogen. Das Gelände nahe der Kaimauer wird abends und am Wochenende von einem Sicherheitsdienst überwacht. Das bestätigt Prokurist Dieter Thurm auf NRZ-Nachfrage. Außerdem wird Gedenkstelle für die Opfer verlegt. Sie befindet sich derzeit noch direkt an der Stelle, wo das Fahrzeug in den Rhein gestürzt ist.

Diese Maßnahme hat das Ordnungsamt am Donnerstag veranlasst. Die Vorbereitungen an der Hafenstraße 11 vor dem Betriebsgelände haben bereits begonnen und sollen am Montag beendet sein, berichtet Swen Coralic für die Stadt Wesel. Die Kerzen, Blumen und Bilder werden an der neu angelegten Gedenkstätte für alle gefahrlos und mit Zäunen abgeschirmt zugänglich gemacht. Die Stadt verständigt die Angehörigen, damit sie die Gelegenheit haben, die Erinnerungen selbst neu zu platzieren.

Deltaport will Weseler Hafengebiet langfristig besser sichern

Denn auf dem Areal und am Anlegeplatz der Firma Imgrund wird teils mit schwerem Gerät gearbeitet, erklärt Deltaport-Prokurist Dieter Thurm. Deltaport hat nach dem Unfall kurzfristig Sicherheitsmaßnahmen getroffen und einen Wachdienst engagiert, der außerhalb der Betriebszeiten das Gelände vor Ort ist. Zwischen der Gedenkstätte und der Kaimauer wurde ein Zaun aufgestellt. Trauernde werden aber nicht des Platzes verwiesen, versichert Thurm.

Die aktuellen Maßnahmen sind aber keine dauerhafte Lösung. Deltaport will einen Runden Tisch initiieren und klären, wie das Gelände langfristig besser geschützt werden kann. Zu den Teilnehmern gehören neben dem Hafenbetreiber auch die Firma Imgrund, die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, das städtische Ordnungsamt und das Sicherheitsunternehmen, erklärt Thurm.

Die Gedenkstätte für die drei Opfer des Unfalls am Stadthafen in Wesel wird an eine Stelle außerhalb des Betriebsgeländes verlegt.
Die Gedenkstätte für die drei Opfer des Unfalls am Stadthafen in Wesel wird an eine Stelle außerhalb des Betriebsgeländes verlegt. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Das Problem sei derzeit, dass das Gelände zwar außerhalb der Betriebszeiten mit mobilen Zäunen gesichert werden kann, aber es kommen immer wieder auch abends oder nachts Schiffe an. Thurm: „Die Zäune können nicht immer geschlossen sein.“ Innerhalb der nächsten zwei Jahre werde das Gelände noch mit Hallen bebaut, so dass im Zuge dessen ein neues Sicherungskonzept überlegt wird.

Auto stürzte in den Rhein: Gutachter sucht nach der Ursache

Der Unfall am Abend des 28. Februar hat Wesel erschüttert. Ein mit fünf jungen Männern besetzter Wagen war an der Kaimauer in den Rhein gestürzt, der 20-jährige Fahrer und sein 17-jähriger Beifahrer konnten sich retten. Die Suche der Rettungskräfte nach den drei weiteren Personen blieb am Abend ohne Erfolg, erst am nächsten Morgen konnte der Wagen mit den drei Todesopfern aus dem Fluss geborgen werden.

Die Ursache für den Unfall ist immer noch nicht zweifelsfrei geklärt, teilt die Kreispolizei am Donnerstag auf Anfrage mit. Ein Gutachter untersucht gerade, warum der Wagen in den Rhein gestürzt ist, die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Vermutungen darüber, dass das Fahrzeug vor dem Unfall gedriftet sein soll, will die Polizei nicht bestätigen: „Wir bitten darum, sich nicht an solchen Spekulationen zu beteiligen, das macht die Opfer nicht wieder lebendig.“

Da sich aber häufiger junge Menschen – auch mit ihren Fahrzeugen – im Hafengebiet treffen, will Deltaport das Gebiet besser schützen. „Es ist nicht erlaubt, das Hafengebiet zu betreten. Das ist keine frei zugängliche Fläche“, sagt Dieter Thurm.