Wesel. Zugunsten der Kriegsopfer in der Ukraine hat der Weseler Verein „handmade.help“ am Wochenende einen Spendenmarkt am AVG organisiert.

Dekorative Figurinen, handgenähte Taschen, farbenfrohe Wandbilder oder liebevoll geknüpfte Makrameh-Schlüsselanhänger – das sind nur einige Beispiele der Kunst- und Bastelwaren, die es am Samstag im Foyer des Andreas-Vesalius-Gymnasiums zu kaufen gab. Hier nämlich hat der Weseler Verein „handmade.help“ seinen ersten Spendenmarkt veranstaltet, zugunsten der „Aktion Deutschland hilft“ in der Ukraine.

Selbstgemachtes für einen guten Zweck verkaufen ist schon seit gut zwei Jahren das Konzept des Vereins, der die von Künstlern gestifteten Waren üblicherweise online vertreibt. „Man bereinigt nicht nur sein Gewissen, sondern hat auch was Schönes gekauft“, erläutert der Vereinsvorsitzende Lukas Gardemann. Seit Bestehen hat der Verein bereits über 12.000 Euro sammeln können und damit Organisationen wie Sea Watch, die Ärzte ohne Grenzen oder Mare liberum unterstützt.

Über 70 Künstler aus ganz Deutschland beteiligten sich am Spendenmarkt

Daher konnte das etwa 20-köpfige Team nun auch für den Spendenmarkt auf ein kleines Netzwerk lokaler Künstler und Selbermacher zurückgreifen. Im Zuge der Vorbereitungen für die Veranstaltung ist das allerdings deutlich angewachsen: 70 verschiedene Hersteller aus ganz Deutschland haben rund 400 verschiedenen Produkte gestiftet, die für den guten Zweck den Besitzer wechselten.

Neben den professionell hergestellten Kunsthandwerkswaren, waren auch zwei Grundschulklassen mit im Boot. So hatten etwa Schüler der Konrad-Duden-Grundschule Einstecker für Blumentöpfe gebastelt, die hier gemeinsam mit gelben und blauen Frühblühern für kleines Geld weitergegeben wurden. „Nur einer von zehn geht hier ohne Blume raus“, hält Mattis Kötter vom „handmade.help“-Team stolz fest. Die Blumen selbst wurden natürlich ebenfalls gestiftet – von einem Blumenhändler in Büderich.

Selbst die Verpflegung an diesem Tag war kostenfrei, lokale und regionale Hersteller haben Säfte und Limonade zur Verfügung gestellt und die Landfrauen aus Obrighoven Kuchen gebacken. Bezahlen konnten die Marktbesucher so viel, wie sie selbst für angemessen hielten. „Ich bin überzeugt, dass so mehr zusammen kommt“, so Lukas Gardemann. Am Ende geben ihm 9865,42 Euro Recht – die sind nämlich am Ende beim Spendenmarkt zusammengekommen. Und im Nachgang folgten noch Spenden, sodass die Summe sogar auf 10.019 Euro anwachsen konnte.

Flüchtlingshilfe konnte sich mit Spendenwilligen vernetzen

Neben dem Kaufen und Schlemmen für den guten Zweck, bot der Markt die Möglichkeit, sich mit der Flüchtlingshilfe Wesel zu vernetzen. Diese war ebenfalls mit einem kleinen Stand vor Ort und konnte einige Kontakte knüpfen, wie Marlies Hillefeld und Doris Kusmanov berichteten. Immer wieder gaben die beiden Zeit und Ort der Sachspenden-Sammlung weiter: Am Mittwoch, 16. März, 17 bis 18 Uhr, im Paulinum der Ida-Noddack-Gesamtschule.

Gebraucht werden hier besonders Hygieneartikel sowie klassische Haushaltswaren: Töpfe, Geschirr, Besteck. All das wird in Begrüßungsbeutel gepackt und an die Geflüchteten weitergegeben, die in Wesel ankommen. „Dann können sie sich in ihrem eigenen Topf ihr eigenes Essen machen, ohne jemanden zu bitten“, erklärt Hillefeld.