Wesel. Das Taxiunternehmen Tekath eröffnet am 22. Februar eine Raststätte für Fahrradfahrer in Wesel. Sie liegt verkehrsgünstig nahe B8 und Rheinbrücke.

Gute Nachrichten für Radfahrer in Wesel: Das Familienunternehmen Tekath – sonst für Busse und Taxen bekannt – erweitert seinen Geschäftsbereich auf Zweiräder. Die jüngste Tekath-Generation geht in der kommenden Woche mit einer Fahrrad-Rast-Station an den Start.

Raststätte für müde Radfahrer

„Sattelrast“ heißt der neue Anfahrpunkt für Radler, die zum Beispiel auf dem Weg zwischen Wesel und der anderen Rheinseite eine Pause brauchen. Der einstige Waschsalon, in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz des Unternehmens an der Rheinbabenstraße, wurde dafür umgebaut, in ihm wartet nun ein Selbstbedienungs-Automat mit Snacks und Getränken auf die durstigen Radfahrer. Auch Toiletten sind vor Ort, Flickzeug gibt es im Automaten und vor der Tür steht eine Reparatur-Station mit diversem Werkzeug – falls der Drahtesel mal schlapp macht.

Vor der „Sattelrast“ steht eine Reparatur-Station für Fahrradfahrer. Neben Luft und Werkzeug sind sogar Reparaturanleitungen via QR-Code abrufbar.
Vor der „Sattelrast“ steht eine Reparatur-Station für Fahrradfahrer. Neben Luft und Werkzeug sind sogar Reparaturanleitungen via QR-Code abrufbar. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Man kommt bei uns zwangsläufig vorbei“, erklärt Nele Tekath (20), die das Projekt gemeinsam mit ihren Brüdern Felix (26) und Lukas (28) umgesetzt hat. Selbst aktuell im kalten Februar sehen die drei, die alle im Familienbetrieb arbeiten, einige Fahrradfahrer vorbeiradeln – so mancher hat dabei auch schon interessiert angehalten. Denn schon jetzt, rund eine Woche vor Inbetriebnahme, fällt die „Sattelrast“ auf. Mit leuchtendem grün und naturnaher Holzoptik sticht sie aus der grauen Gewerbegebiets-Umgebung heraus. Künftig finden Radler hier bei Regen ein Dach über dem Kopf und bei Sonne laden Bänke und Tische zum Verweilen ein.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle

„Wir wollen viel recyclen“, so die 20-Jährige weiter. Das gilt nicht nur für die Tische, die aus Europaletten gebaut wurden oder die Regale aus Kaffee-Kisten, sondern auch für das Angebot in dem kleinen Nebenraum der „Sattelrast“. Hier bieten die Tekath-Geschwister selbst upcyclete, fahrradbezogene Deko. So werden etwa Sattel und Lenker eines ausrangierten Fahrrads im Stil einer Wildtrophäe aufbereitet, zwei Rahmen werden zum dekorativen Regal für Fahrrad-Verliebte.

Die „Sattelrast“ liegt gleich gegenüber vom LVR-Niederrheinmuseum.
Die „Sattelrast“ liegt gleich gegenüber vom LVR-Niederrheinmuseum. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Denn das Thema Nachhaltigkeit spielt im Zusammenhang mit Fahrrädern natürlich eine große Rolle. Die Abkehr vom Auto bedeutet das aber ausdrücklich nicht, wie die Geschwister betonen, sondern geht vielmehr mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Unternehmens konform. „Man darf ja nicht vergessen: Der Bus ist immer noch das sauberste Verkehrsmittel“, erinnert Lukas Tekath. Zudem war Tekath das erste Taxiunternehmen in Wesel, das Elektro-Autos in den Fuhrpark aufgenommen hat.

Fahrrad-Station ist erst der erste Schritt

Die „Sattelrast“ ist der erste Schritt einer größeren Veränderung, die die Tekaths an der Rheinbabenstraße vornehmen. Die Geschwister haben weitere Pläne, um den Bereich nahe der Rheinbrücke aufzuwerten.Noch ist die Fahrrad-Station für Nele Tekath und ihre Brüder eher ein Hobby, „aber wer weiß: Vielleicht wird es ja irgendwann ein weiteres Standbein“, blickt die 20-Jährige optimistisch in die Zukunft.

Erstmalig öffnet die „Sattelrast“ am 22. Februar. Das Datum ist nicht nur wegen der Schnapszahl (22.2.22) gut zu merken, sondern auch, weil es die Telefon-Nummer der Taxi-Zentrale ist. Da macht es auch gar nichts, dass bis dahin noch die Genehmigung für den Verkauf alkoholischer Getränke fehlt – auf die warten die Betreiber schon seit mehreren Monaten. Cola und Co. bleiben vorerst allein im Automaten, aber bald sollen Radler hier auch Bier und natürlich Radler bekommen.