Hamminkeln. Die Initiatoren der Unterschriftenliste zum Erhalt der Grundschule Hamminkeln werten ihre Aktion als Erfolg und wollen weiter sammeln.

Die Initiatoren der Unterschriftenliste zum Erhalt des Standortes der Grundschule in Hamminkeln haben eine positive Zwischenbilanz gezogen. Die Auszählung von 14 der 16 aufgestellten Sammelboxen haben schon 1283 Unterschriften ergeben. „Wir sind positiv vom Zwischenergebnis überrascht“, freut sich Sprecher Wilhelm Kloppert. „Da die Sondersitzung des Rates am 26. Januar stattfindet, verkürzen wir die Unterschriften-Aktion bis einschließlich 24. Januar, so dass wir die Listen noch rechtzeitig im Rathaus abliefern können und hoffen noch mal auf einen Endspurt bei der Unterschriftenzahl“, so Kloppert weiter.

Lob für Variante D

Die Initiatoren haben sich nach dem Auszählen noch mit den Vorlagen der anstehenden Rats- und Schulausschusssitzung auseinandergesetzt. Positiv wird gesehen, dass es jetzt eine Variante D gibt, die die angrenzende Flächen am bestehenden Standort mit einbezieht und mit etwa 17 Millionen Euro 10 Millionen Euro günstiger sei als der geplante Neubau an der Diersfordter Straße. Der dann erforderliche Neubau des evangelischen Kindergartens muss dann mit geschätzten Kosten von neun Millionen Euro hinzugerechnet werden, wobei die Summe für den Kita-Neubau sicherlich noch einer genaueren Überprüfung unterzogen werden muss, so die Initiative. Damit würde eine sanierte Schule plus ein neuer Kindergarten entstehen und die Schule am etablieren Standort in der Mitte Hamminkelns bei gleich hohen Investitionen verbleiben können, schlussfolgern die Unterschriftensammler. Nach ihrer Ansicht wird die bessere fußläufige Erreichbarkeit des jetzigen Standortes in der Entscheidungsmatrix zu gering bewertet.

Der Ratsvorlage ist zu entnehmen, dass es Überlegungen gibt, die Nutzflächen am neu geplanten Standort zu reduzieren, um etwa 2,8 Millionen Euro einzusparen. „Leider ist aus der Vorlage nicht zu erkennen, wo genau Änderungen in der Planung vorgenommen werden“, so die Initiative. Sollte beispielsweise der Standard der Turnhalle oder die Turnhallengröße angepasst werden, müssten diese Kriterien wieder bei Variante D einfließen. Auch sollten die benötigten Flächen noch einmal überprüft werden. Für die Initiatoren ist die neue Schule in Mehrhoog Benchmark. „Warum werden diese Standards nicht in Hamminkeln angewendet“, fragen sich die Initiatoren. Daher sei auch die „Plausibilitätsprüfung Machbarkeitsstudie GS Hamminkeln“ der Kommunal Agentur NRW nicht mehr aktuell. Sie müsste um Variante D ergänzt und die angepasste Flächen aktualisiert werden. Bei Durchsicht der Plausibilitätsprüfung sei vor allem die Beurteilung der ökologischen Belange bemerkenswert. Es wird bemängelt, dass die Flächenversiegelung nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Und ob die Gewichtung von 10 Prozent noch zeitgemäß ist, sei dahingestellt.

Irritationen bei Kindergartenplänen

Völlig irritiert sind die Initiatoren von der Vorlage für den Schulausschuss am 27. Januar bezüglich der Kindergarten-Situation in Mehrhoog. Laut Verwaltung „ ergibt sich durch die Fertigstellung des Erweit(er)ungsanbaus der katholischen Kindertageseinrichtung in Mehrhoog erst zum Sommer 2023 eine Unterdeckung zum Sommer 2022 für Familien aus dem Ortsteil Mehrhoog.“ Dort werde vorgeschlagen, in Hamminkeln eine Containerlösung auf dem Spielplatz hinter dem evangelischen Kindergarten in Hamminkeln für drei Jahre einzurichten, um die Mehrhooger Bedarfslücke ein Jahr zu überbrücken.

In der Ratsvorlage werde allerdings diesbezüglich kein Bezug auf den Fehlbedarf in Mehrhoog genommen, dafür aber ein Fehlbedarf des evangelischen Kindergartens in Hamminkeln dargestellt. Spätestens nach dieser Darstellung stellt sich für die Initiatoren die Frage, ob ein sachlicher Diskurs mit der Verwaltung und der Neubau-Koalition überhaupt noch möglich ist.

Die Initiatoren bedanken sich bei den Bürgern, die sich kritisch zur Initiative geäußert haben. „Die sachlichen Gegenargumente, zum Beispiel von Günter Crefeld, werden mit dem nötigen Respekt zur Kenntnis genommen und im Initiatoren-Kreis diskutiert. Kritische Mails gibt es ebenfalls, die natürlich beantwortet wurden und werden. Schade, dass Teile der Politik nicht auf diesem Niveau agieren“ findet die Initiative.