Hamminkeln. Die Sozialdemokraten wollen weiterhin den Neubau und wähnen die von der Stadt angesprochenen Experten in dieser Diskussion auf ihrer Seite.
Der Streit um die Zukunft der Grundschule Hamminkeln geht weiter hin und her. Jetzt hat sich die SPD zu Wort gemeldet. „Worum geht es bei der Diskussion um die Schulsituation in Hamminkeln? Es geht um die Sachebene, einen Austausch von Argumenten, um dann Entscheidungen zu treffen. Und die Fakten, die manche heute nur schwer ertragen können“, schreibt der Fraktionsvorsitzende Jörg Adams. Belegt sei, dass eine Sanierung am jetzigen Schulstandort nicht unter 25 Millionen Euro zu haben sei.
„Das ist auch der FWI bekannt. Das schreiben leider auch die Sammler von Unterschriften gegen den Neubau der Grundschule nicht. Es wird einfach behauptet, Sanierung ist erheblich kostengünstiger. Ohne jeglichen Beleg. Man muss mit Baukostensteigerungen rechnen“, so der Sozialdemokrat. Natürlich gelte dies auch für eine Sanierung und für den Neubau des Kindergartens. Dieses werde von FWI-Ratsherr Martin Wente verschwiegen, wenn er anders denkende Parteien angreife. Ebenso ignoriere er die Tatsache, dass bei einer Sanierung so manche teure Überraschung im Gebäude stecke – siehe Ringenberg.
Investitionen für die Zukunft Hamminkelns
Die SPD werde keiner Sanierung, die nur unwesentlich günstiger scheint, zustimmen. Denn in einem Altbau müsse man in den nächsten Jahren mit erheblichen Sanierungskosten und Instandhaltungskosten rechnen. Da würden die 25 Millionen Euro nicht ausreichen. Die Vorgaben der Montagsstiftung, vom Rat beschlossen, seien in der Sanierungsvariante nicht in der nötigen Tiefe umsetzbar. Dafür gebe es zumindest Aussagen von Fachleuten. „Die hohen Investitionen sind eine Einzahlung in die Zukunft Hamminkelns. Und natürlich zahlen auch noch nachfolgende Generationen an den Krediten mit. Diese haben aber auch den größten Nutzen daraus. Auch in Dingden und Brünen muss in die Gebäude der Grundschulen investiert werden. Das ist aber nicht der Grund für die Finanznot der Stadt Hamminkeln“, so Adams.
Was sei denn die Alternative, fragt sich der SPD-Fraktionsvorsitzende: „Nicht mehr in die Zukunft einer Stadt zu investieren, nur weil Land und Bund die Kommune Hamminkeln dauerhaft unterfinanzieren? Oder wollen die, die nach Wirtschaftlichkeit schreien, weniger Schulstandorte anbieten? Das wäre eine erhebliche Kostensenkung und wirtschaftlich die richtige Alternative.“ Bei Investitionen in Bildung kann aus Sicht der SPD der Wirtschaftlichkeitsaspekt nicht das Entscheidungskriterium sein. Die SPD stehe zu allen Grundschulstandorten in Hamminkeln. Auch in dem Bewusstsein, dass dies mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Verkehrssituation ist nach Ansicht der SPD eine Katastrophe
Das Argument der zentralen Lage der bisherigen Grundschule sei nur stichhaltig, wenn man noch in dem Hamminkeln der 70er Jahre stehen geblieben sei. Die neue Schule, so Adams, liegt nicht im Außenbezirk, wenn man die heutige Karte Hamminkelns zugrunde legt. Aber sicherer sei der neue Standort. Das würden alle Schülerlotsen bestätigen. Die Verkehrssituation am jetzigen Standort war und bleibt eine Katastrophe, findet die SPD. Ein Neubau sei auch aus energetischer Sicht die zukunftsfähigere Maßnahme. Die gerade in der heutigen Zeit so viel diskutierte Lüftungstechnik sei in dem Altbau nicht umsetzbar. Nur eine umfassende zentrale Lüftungstechnik sei eine wirkliche Verbesserung für das Raumklima. Fenster öffnen und mobile Luftreiniger seien nur eine Notlösung.
Eine Matrix, die von einem Architekten und einer externen Beratung durch die Verwaltung in Auftrag geben wurde, kommt zu dem Schluss, dass die Neubauvariante an der Diersfordter Straße die wirtschaftlichste und pädagogisch sinnvollste Lösung sei.