Kreis Wesel. Die Zahl der bestätigten Omikron-Fälle im Kreis Wesel ist in den vergangenen Tagen angestiegen. Für die Quarantäne gelten besondere Regeln.

101 Personen haben sich, Stand Donnerstag, im Kreis Wesel seit dem 1. Dezember mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus infiziert. Das sind nach Angaben der Kreisverwaltung im Vergleich zu anderen Kreisen und kreisfreien Städten relativ wenige Fälle, es gebe auch kein Clustergeschehen. Die Fälle treten kreisweit und meistens im familiären Umfeld auf, sagte Kreis-Sprecherin Anja Schulte auf Anfrage.

Anders als sonst können sich Personen mit einem positivem Omikron-Testergebnis, die keine Symptome haben, nicht durch einen negativen PCR-Test frei testen. Ihre Quarantäne dauert immer 14 Tage. Dies, erklärt Schulte, werde im Kreis bereits seit dem ersten bestätigten Omikron-Fall so praktiziert. Zuvor war das im Kreis auch schon bei den Delta-Fällen so gehandhabt worden.

Für geimpfte oder genesene Haushaltsangehörige oder Kontaktpersonen, die normalerweise ohne Symptome nicht in Quarantäne müssen, gelten bei Omikron-Fällen teils andere Regeln. Sie müssen in Einzelfällen ebenfalls in Quarantäne, so Schulte. „Hier entscheidet das Gesundheitsamt jeweils von Fall zu Fall“, erklärt die Sprecherin. Im Fall der Moerser Uhrschule seien beispielsweise recht viele Kontaktpersonen des Omikron-Infizierten unter Quarantäne gestellt worden, auch wenn sie symptomfrei waren. Das Gesundheitsamt entscheide bei der neuen Variante sehr umsichtig.

Dunkelziffer bei Omikron ähnlich hoch wie bei anderen Varianten

Ob es sich um die Omikron-Variante handelt, wird aber längst nicht bei allen positiv Getesteten überprüft. Deswegen sei Dunkelziffer wahrscheinlich ähnlich hoch wie bei allen anderen Virusvarianten. „Es wird weiterhin nach den Vorgaben sequenziert“, so Schulte. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt den Ländern fünf Prozent aller Proben mittels Gesamtgenomsequenzierung zu untersuchen.

Auch ein variantenspezifischer PCR-Test kann eine Infektion mit Omikron zeigen. Zwischen der erstmaligen Meldung eines Falls und dem Laborergebnis über das Vorliegen einer besorgniserregenden Variante können je nach Nachweismethode mehrere Tage oder sogar Wochen liegen.