Hamminkeln. Bei der Impfaktion der AOK in Hamminkeln hat sich am Sonntag eine lange Schlange gebildet – viele Menschen wurden verärgert wieder weggeschickt.

Eine lange Schlange und viel Unmut: Der erste Impfwillige ist schon um kurz nach neun zum Rathausvorplatz in Hamminkeln gekommen, um halb zwölf waren bereits alle Plätze für den Tag vergeben. Dabei sollte die mobile Impfaktion der Krankenkasse AOK eigentlich erst am Mittag starten – es herrschte jedoch deutlich mehr Andrang als Kapazitäten fürs Impfen vorhanden waren. Viele Menschen gingen deshalb am ersten Adventssonntag verärgert nach Hause.

„Es wird gesagt: Impfen, impfen, impfen – und dann steht man hier. Das nervt“, sagte etwa eine Frau aus Hamminkeln, die sich zusammen mit ihrer Tochter ihre Erstimpfung abholen wollte – und zu spät dran war. Wie ihr ging es vielen, die Mehrheit der Leute war allerdings in die Innenstadt gekommen, um sich zum dritten Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Wir waren schon um Viertel vor elf hier und dann hieß es, dass alle Termine vergeben sind. Das ist echt ein Witz“, ärgerten sich Ralf und Gabi Richter aus Hamminkeln.

In der Vorweihnachtszeit sind weitere Impfaktionen geplant

Seit diesem Wochenende unterstützt die AOK die Impfkampagne im Kreis Wesel mit mobilen Impfungen in der Vorweihnachtszeit – mehr als 20 Termine sind bis kurz vor Heiligabend geplant. Ohne vorherige Anmeldung wird geimpft, von der Erst- bis zur Boosterimpfung. Für die Auffrischung kommt bei den mobilen Aktionen der Krankenkasse in Frage, bei wem die zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt – abgesehen vom Impfstoff der Firma Johnson&Johnson, da geht das bereits nach vier Wochen. Dass die Nachfrage groß ist, hatte bereits der Auftakt am Freitag in Wesel gezeigt, weit über 250 Menschen hatten sich dort angestellt.

Impfwillige in Hamminkeln standen bis weit in die Blumenkamper Straße an – die meisten kamen nicht an die Reihe.
Impfwillige in Hamminkeln standen bis weit in die Blumenkamper Straße an – die meisten kamen nicht an die Reihe. © NRZ | Robin Brand

Das Problem: Das mobile Team der Krankenkasse hat nur begrenzte Kapazitäten. „Wir haben einen Arzt und der schafft zwischen zehn und zwölf Impfungen in der Stunde“, erklärt Heike Abel von der Regionalstelle der AOK in Wesel, die am Sonntag vor Ort war. Etwas über 50 Dosen können letztlich verimpft werden, im Vorfeld hatte die Krankenkasse mit maximal 70 Impfungen gerechnet – doch gekommen waren rund 200 Menschen. Die Schlange reichte bis weit in die Blumenkamper Straße.

Mobile Impfaktion in Hamminkeln: AOK kann Ärger verstehen

„Ich kann den Ärger der Leute verstehen, aber wir geben unser bestes“, betont Abel, die immer wieder erklären muss, warum nicht mehr Impfungen möglich sind. Im Gegensatz zur Aktion in Wesel, wo die Impfwilligen mehrere Stunden gewartet hatten, bis sie an der Reihe waren, haben die Mitarbeitenden der AOK in Hamminkeln Terminslots vergeben. Wer einen ergatterte, bekam bis 17 Uhr eine feste Zeit für seine Impfung zugewiesen und musste nicht nicht der Kälte stehen.

Weil die Vergabe aber nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ funktionierte, waren bereits eine halbe Stunde vor dem Beginn der Impfungen um zwölf Uhr alle Termine weg. Alle anderen, die noch in der Schlange standen, wurden auf die nächste Aktion vertröstet und weggeschickt.

So ging es auch der Familie Schlarhorst-Schulten aus Brünen – und das bereits zum zweiten Mal. „Wir waren am Freitag schon in Wesel und sind nicht an die Reihe gekommen“, erzählt Maik Schlarhorst-Schulten. Tochter Noemi ist gerade zwölf geworden und würde gerne zum ersten Mal geimpft werden, seine Frau Sonja wollte sich die Boosterimpfung abholen. Bereits um zehn Uhr haben sie sich vor dem Rathaus in die Schlange gestellt, letztlich vergebens. „Wir versuchen es jetzt beim Hausarzt“, sagt Sonja Schlarhorst-Schulten. Immerhin nahm ihr Mann Maik die zweite vergebliche Fahrt innerhalb von drei Tagen gelassen: „Wir machen uns einen schönen ersten Advent und backen Plätzchen.“

Mobile Impfungen im Kreis Wesel: Die nächsten Termin

Neben den stationären Impfangeboten der Kreisverwaltung in Wesel, Dinslaken und Kamp-Lintfort, bei denen für die Auffrischungsimpfung ein Termin ausgemacht werden muss, gibt es im Kreis weitere mobile Impfangebote ohne vorherige Anmeldung. Die nächsten Termine:

  • Dienstag, 30. November, von 9 bis 14 Uhr in Moers auf dem Parkplatz Am Sportzentrum 5
  • Mittwoch, 1. Dezember, von 9 bis 14 Uhr in Moers auf dem Markplatz an der Lindenstraße
  • Donnerstag, 2. Dezember, von 9 bis 14 Uhr auf dem Rathausvorplatz in Schermbeck
  • Freitag, 3. Dezember, von 14 bis 19 Uhr, auf dem Wochenmarkt in Alpen

Eine Liste mit allen Impfterminen finden Sie auf der Internetseite der Kreisverwaltung.