Wesel. Der Carnevals-Ausschuss hat die Prinzenproklamation abgesagt. Grund sind stark gestiegene Corona-Zahlen. Auch andere Termine sind nun gefährdet.

Das Weseler Prinzenpaar kann erstmal nicht wie geplant gekürt werden, weitere Termine der Session 2021/22 sind gefährdet, sollte sich die Corona-Lage nicht in dennkommenden Wochendeutlich verbessern. Davon könnte auch der Rosenmontagszug betroffen sein – eine frühzeitige Verlegung in den Mai kommt für den CAW-Präsidenten Ludger Becker jedoch nicht in Frage.

Die für Samstag geplante Prinzenproklamation der Weseler Karnevalisten war am Donnerstag abgesagt worden. Dies hatte der Vorstand des Weseler Carnevals-Ausschusses (CAW) einstimming so entschieden. Grund für die Absage sind die stark steigenden Corona-Infektionen.

„Es tut uns sehr leid nun mitteilen zu müssen, dass die Veranstaltung damit nicht wie geplant stattfinden kann. Wir wünschen allen Karnevalisten beste Gesundheit und bitten auch gleichzeitig um Verständnis“, heißt es von CAW-Präsident Ludger Becker in dem Beitrag auf Facebook. Das Ausschuss sei derzeit in Planungen, einen Ausweichtermin für die Proklamation des Weseler Prinzenpaares zu finden.

Zuvor hatten bereits mehrere Vereine für die eigentlich in der Eventhalle am Schornacker geplante Veranstaltung abgesagt – darunter auch die Prinzengarde der Stadt Wesel. Auch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sagte ihre Teilnahme im Voraus ab. Zunächst hatte der CAW dennoch weiterhin an den Planungen festgehalten. Die Prinzenproklamation hätte unter strengen Corona-Regeln stattfinden können, Zutritt wäre nur für Geimpfte und Genesene mit einem aktuellen Corona-Test möglich gewesen. Geplant wurde mit mehr als 500 Gästen.

Nicht nur in Wesel reagieren die Jecken auf die verschärfte Pandemie-Situation – so ist unter anderem in Düsseldorf der Rosenmontagsumzug auf Mai verlegt worden.

Moralisch einzig denkbare Entscheidung

Die Entscheidung die Prinzenproklamation abzusagen sei zwar bitter, aber alternativlos: „Die Krankenhausbetten füllen sich, die Corona-Zahlen steigen und steigen – das war für uns das Signal, die Lage neu zu bewerten“, begründet CAW-Präsident Ludger Becker die Absage.

Ludger Becker, Präsident des CAW
Ludger Becker, Präsident des CAW © FFS | Ulla Michels

„Moralisch betrachtet“, sei dies die einzige denkbare Entscheidung gewesen, auch wenn von der politischen, rechtlichen Seite ein Ausrichten der Prinzenproklamation unter 2G-plus erlaubt gewesen wäre. Mehr als 500 Leute hatten sich für den Abend in der Eventhalle am Schornacker angemeldet.

Verständnis für die Absage

Mit stark reduziertem Publikum, festen Sitzen an großen Tischen mit viel Abstand, dem Verzicht auf Tanz, Gesang und Bützen sowie strikter Umsetzung von 2G-plus hatten die Verantwortlichen bis zuletzt gehofft, doch noch ihr Prinzenpaar Susanne und André Nitsche küren zu können.

Doch nun habe die Absage auch dem Prinzenpaar „eine Last von den Schultern genommen“, so Becker. Zwar sei es ihm nicht leicht gefallen, die schlechte Nachricht weiterzugeben, jedoch hätten bisher alle der Absage zugestimmt und dafür absolutes Verständnis gezeigt.

Wenig optimistisch fügt der Präsident hinzu: „Wenn die Zahlen nicht drastisch sinken, befürchte ich, dass auch das Prinzentreffen am 2. Januar mit 500 Leuten im Welcome-Hotel nicht stattfindet.“ Für die weiteren Termine, wie den Rosenmontagszug, sieht es genauso schlecht aus.

Kommt denn eine Verschiebung des Zuges in den Mai (wie in Düsseldorf) für Becker in Frage? „Ein klares Nein! Karneval ist am Aschermittwoch definitiv vorbei!

(rku/jok)