Kreis Wesel. Auf Einladung des Kreises Wesel gab es ein Treffen der Behörden über die Gefährdungsabschätzung für den Mühlenberg, wo giftige Ölpellets liegen.

Gesprächsbedarf gab es offensichtlicht reichlich: Die Kreisverwaltung Wesel tauschte sich am Dienstag im Rahmen eines nichtöffentlichen Treffens gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Vertretern der Gemeinden Hünxe und Schermbeck sowie der Kreistagsfraktionen über die aktuell laufenden Untersuchungen zur Gefährdungsabschätzung für den Mühlenberg aus.

Gahlener Bürgerforum war nicht dabei

Bekanntlich sind dort jahrelang illegal bis zu 30.000 Tonnen giftige Ölpellets abgelagert worden. Das ebenfalls zu dem Austausch eingeladene Gahlener Bürgerforum war nicht vertreten. Schon im Vorfeld hatte sich die Initiative über die Terminierung des Treffens kritisch geäußert, da sie dabei nicht mit eingebunden war.

„Es war eine durchaus lebhafte Nachfragerunde“, schilderte Helmut Czichy, Verwaltungsvorstand vom Kreis Wesel, die Atmosphäre des Austauschs der Behörden.

Der Mühlenberg auf dem Gelände der Firma Nottenkämper in dem illegal Ölpellets illegal entsorgt wurden
Der Mühlenberg auf dem Gelände der Firma Nottenkämper in dem illegal Ölpellets illegal entsorgt wurden © FFs | Lars Fröhlich

Der vom Kreis Wesel beauftragte Gutachter Dr. Michael Kerth ordnete in seinem Vortrag die bisher ausgeführten Untersuchungen und deren Ergebnisse ein. „Die chemische Untersuchung der Gasphase im Verfüllkörper konnte bisher keine Substanzen feststellen, die auf die Ölpellets zurückzuführen wären. Außerdem liegen die aktuellen Sickerwasserstände in den Sammelschächten und Messstellen generell deutlich tiefer als die Sohle der Randgräben“, heißt es vom Kreis Wesel.

Kein Übertritt von Sickerwasser

Das bestätigten auch die Befunde in den Baggerschürfen. Ein Übertritt von Sickerwasser in die Randgräben könne derzeit also ausgeschlossen werden. Eine mit nachteiligen Folgen verbundene Zwischenabdichtung im Verfüllkörper sei nicht im befürchteten Ausmaß festgestellt worden, so dass auch hier vorsichtige Entwarnung gegeben werden könne.

Untersuchungen gehen weiter

Dr. Kerth hob hervor: „Aus den Ergebnissen der laufenden Untersuchungen ergibt sich bisher keine Notwendigkeit für Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr.“ Dazu ergänzt Czichy: „Bisher sind die Untersuchungsergebnisse günstig, jedoch gehen die Untersuchungen weiter. In Kürze stehen die nächsten Bohrungen an.“

Nochmals verteidigte der Verwaltungsvorstand den vom Gahlener Bürgerforum und den Grünen stark kritisierten öffentlich-rechtlichen Vertrag des Kreises mit der Firma Nottenkämper. Dieser sei ein „durchaus übliches Mittel“ und garantiere – anders als eine Ordnungsverfügung – Verlässlichkeit, zügige Umsetzung und eine größtmögliche Sicherheit bei weiteren Maßnahmen zur Gefahrenabwehr.