Hamminkeln. Die evangelischen Pfarrer Klaus-Hermann Heucher und Lena Heucher-Basfeld wurden von der evangelischen Gemeinde in Brünen verabschiedet.

Die kleine evangelische Dorfkirche in Brünen ist an diesem Samstagmittag sehr gut besucht. Pfarrer Klaus-Hermann Heucher und seine Frau Lena Heucher-Basfeld werden zum letzten Mal gemeinsam mit den Gläubigen hier in Brünen eine Messe feiern. Denn im Anschluss wird Superintendent Thomas Brödenfeld die Entpflichtung und Verabschiedung des Ehepaars vornehmen.

Die Beiden haben sich gemeinsam auf eine Pfarrstelle in Rahden beworben. Der Ort liegt im äußersten Nordwesten Nordrhein-Westfalens. Nach 35 Jahren ist das dortige Pfarrerehepaar in den Ruhestand gegangen. Nachdem Probepredigten erfolgreich absolviert waren, wählte das dortige Presbyterium das Ehepaar Heucher, das ohnehin schon seit langem Kontakte in Rahden gepflegt hat. Bereits mit Beginn des neuen Schuljahres zog es die Familie mit ihren fünf schulpflichtigen Kindern in die neue Heimat.

Zitat von Hüsch in der Predigt

Lena Heucher-Basfeld, geboren 1982 in Duisburg, studierte Evangelische Theologie und war einige Zeit tätig als Vikarin in Dinslaken. Als Pfarrerin übernahm sie danach Vertretungsdienste im Kirchenkreis Wesel.

Klaus-Hermann Heucher, geboren 1972 in Bernkastel-Kues, studierte zunächst Jura in Bielefeld, bevor er sich zum Studium der Evangelischen Theologie entschloss. 2014 schloss er seine Ausbildung mit dem 2. Theologischen Staatsexamen ab.

Pfarrer Heucher betonte in seiner letzten Predigt hier in seiner alten Kirche, dass häufig die Angst vor einer Verlusterfahrung und einer Veränderung das Leben der Menschen bestimme. Dem hielt er entgegen und berief sich auf den niederrheinischen Kabarettisten und Schriftsteller Hanns-Dieter Hüsch mit den Worten: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit.“ Der feste, unerschütterliche Glaube an diese Fürsorge sei echte Lebenshilfe, so der Pfarrer.

Nichts ist beständiger als der Wandel

Superintendent Thomas Brödenfeld stellte an den Anfang seiner Ausführungen den bekannten Ausspruch des griechischen Philosophen Heraklit, wonach nichts beständiger sei als der Wandel. Leider treffe das auch auf die Kirche in Brünen zu. In nur neun Jahren seien drei Pfarrer in Brünen tätig gewesen, so Brödenfeld und ergänzte: „Die Intervalle werden kürzer.“ Er bemerkte zudem eine gestiegene „Lust am Wechsel“, denn ein Neuanfang habe ja etwas Reizvolles an sich. Für die Zurückgebliebenen sei es dagegen manchmal nicht einfach.

Trotz Ausschreibung der Pfarrstelle habe es bisher keine Bewerbung gegeben, klagte der Superintendent. Und da es an Nachwuchs fehle, werde die Kirche in Brünen als Teil der Kirchengemeinde An der Issel wohl nun einer Zeit der Vakanz entgegen gehen. Das Pfarrerehepaar habe in Brünen Spuren hinterlassen mit seiner Arbeit für die Jugend, Konfirmationen und Fahrten zu den Kirchentagen. Am Ende wünschte er dem Ehepaar „Kraft, den Wechsel zu gestalten“ und schloss mit den Worten: „Wir geben euch frei.“