Kreis Wesel. Wir müssen aufhören zu fragen, was der Klimaschutz kostet, meint der Grünen-Kandidat Hans-Peter Weiß. Denn nichts zu tun, koste am Ende viel mehr.
Die Wähler sind aufgerufen, am 26. September über die Zusammensetzung des Bundestages zu entscheiden und damit auch über die neue Bundesregierung. Zehn Bewerber gehen im Wahlkreis Wesel I ins Rennen und wollen das Direktmandat erlangen. Wir stellen sie in einer Serie vor. Heute beantwortet der Grünen-Kandidat Hans-Peter Weiß aus Voerde unseren NRZ-Fragebogen.
Vorname, Name: Hans-Peter Weiß
Geboren am: 13.09.1963 in Dortmund
Wohnt in: Voerde
Familienstand: verheiratet, zwei Töchter
Beruf: Promovierter Chemiker plus Studium der Mathematik, Beruf Lehrer
Welche Hobbys haben Sie? Fahrradfahren, Wandern, Sport
Welches Buch lesen Sie gerade? Das Alpaka, ein Niederrhein-Krimi, bei dem es auch um aktuelle Themen wie den Kiesabbau sowie Öko-Landwirtschaft geht.
Ihr liebstes Urlaubsziel ist? Die Berge, im Moment sind die Alpen unser Favorit.
Was macht Ihnen Angst? Die aktuelle weltweite Zerstörung der Natur, sozusagen der „Schöpfung“.
Wann in die Partei eingetreten, warum ist es Bündnis90/Die Grünen geworden? Seit März 2018 bin ich Parteimitglied. Natur- und Umweltschutz und auch der damit verbundene Klimaschutz sind für mich die großen Herausforderungen der Zeit. Nur die Grünen haben hier die richtigen Ansätze. Seit knapp drei Jahren bin ich im Vorstand des Kreisverbands, mittlerweile bilde ich zusammen mit Christina Lantwin aus Moers das Vorsitzenden-Team. Bei der Kommunalwahl letztes Jahr bin ich in den Kreistag gewählt worden.
Ihre Stärken sind… Ehrlichkeit, Authentizität, Offenheit, Freundlichkeit, Höflichkeit, Gerechtigkeitssinn
Ihre Schwächen sind… Manchmal etwas zu korrekt und vielleicht rede ich gelegentlich zu viel…
Nennen Sie die drei wichtigsten Themen für ihren Wahlkreis? Umwelt- und Klimaschutz, Mobilität, Soziale Gerechtigkeit
Was haben Sie aus der Corona-Pandemie gelernt? Gerade die Jüngsten, aber auch die Ältesten waren bzw. sind die am schlimmsten Betroffenen während der Pandemie. Es offenbarte sich ein großer Aufholbedarf bei der Bildung und Digitalisierung sowie im Pflegebereich. Alles Dinge, die von der bisherigen Regierung in den letzten Jahren stark vernachlässigt wurden.
Stichwort Corona: Der Verschuldung des Bundes ist um rund 450 Milliarden Euro durch die Pandemie gestiegen (Stand Mai). Wie sollen diesen Schulden zurückgezahlt werden – und wann? Eine riesige Summe, und wenn wir den Klimawandel nicht stoppen können, werden noch astronomische Beträge dazukommen. Man denke nur an die Folgekosten der Hochwasserkatastrophe. Bei der Rückzahlung müssen wir vor allen Dingen diejenigen zur Kasse bitten, die am meisten von der Pandemie profitiert haben. Eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes ist aus meiner Sicht unumgänglich. Es ist aber nicht allein die Frage der Rückzahlung, die wir uns stellen müssen, sondern, wie können wir es verhindern, die riesigen Folgekosten des Klimawandels, die ein Vielfaches der Kosten für Klimaschutz sind, so gering wie möglich zu halten. Dazu bedarf es weiterer Investitionen, die natürlich zu neuen Schulden führen. Aber wir haben keine Alternative, so ehrlich muss man sein. Diese Investitionen sind aber zukunftsgerichtet und machen sich mehr als bezahlt.
Wie stehen Sie zur Aufnahme von Flüchtlingen bzw. Ortskräften aus Afghanistan? Den Menschen, denen Hilfe zugesagt wurde, hätte schon viele früher geholfen werden müssen. Das völlig desolate Handeln der Bundesregierung ist nicht zu verstehen. Bereits im Juni wurde von der grünen Bundestagsfraktion ein Antrag gestellt, diese durch ihre Tätigkeit für Deutschland extrem gefährdeten Menschen auszufliegen. Diese müssen wir nun bei uns in Deutschland aufnehmen.
Der Klimawandel ist… die schlimmste Bedrohung für alle Menschen! Und wir müssen endlich aufhören, zu fragen, was kostet Klimaschutz. Die wirkliche Frage ist, was kostet es uns, wenn wir es nicht machen! Soziale Gerechtigkeit ist… gleicher Lohn für gleiche Arbeit, egal ob Frau, Mann oder divers. Wir brauchen dringend eine gerechtere Steuerpolitik, welche die Schere zwischen arm und reich nicht noch vergrößert.
Welche Projekte würden Sie fördern, wenn Sie drei Millionen Euro für Ihren Wahlkreis frei vergeben könnten? Projekte zur Energie- und Mobilitätswende, wie z.B. die Förderung von Windrädern sowie die Schaffung neuer Radwege und die dringend benötigten Reparatur vorhandener.
Was wollen Sie tun, um die Kommunen in ein schuldenfreies Zeitalter zu führen? Das kann nur mit Hilfe und finanzieller Unterstützung von Bund und Land gelingen. Für nötige Infrastrukturmaßnahmen müssen mehr Fördermöglichkeiten eröffnet werden.
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