Wesel. Im Kulturspielhaus Scala wurden Öncer Aydin und Nazmi Özbek im Rahmen der Interkulturellen Tage für ihre ehrenamtliche Tätigkeit geehrt

Seit nunmehr zwölf Jahren vergibt der Integrationsrat der Stadt Wesel den Integrationspreis. Diese Auszeichnung gilt zur Würdigung des Engagements im Bereich Integration. Zielsetzung ist die Förderung des Miteinanders und gegenseitiger Akzeptanz aller Weseler Bürgerinnen und Bürger. Mit dieser Auszeichnung soll das Bewusstsein für Akzeptanz und Toleranz anerkannt werden, heißt es im Ausschreibungstext.

Im Rahmen der dreitägigen interkulturellen Tage, die unter dem Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“ standen, ehrte die Stadt am Wochenende im Scala Kulturspielhaus bei einem Festakt zwei engagierte Bürger. Neben Einzelpersonen, Verbänden, Vereinen oder anderen Einrichtungen konnten auch Schulen und auch Kindertagesstätten als Preisträger vorgeschlagen werden.

Jahrzehntelanges Bemühen im Zeichen der Eingliederung

Die SPD-Fraktion machte in diesem Jahr den Vorschlag, gleich zwei verdiente Bürger auszuzeichnen. So ging der Integrationspreis an Nazmi Özbek und Öncer Aydin. Beide sind seit Jahrzehnten in Sachen Integration tätig. Sie arbeiten im Ausländerbeirat beziehungsweise im Integrationsrat. Zudem sind sie aktiv in verschiedenen türkischen Vereinen tätig.

Aus den Händen von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp erhielt Öncer Aydin eine Urkunde sowie einen Blumenstrauß. Für den verhinderten Nazmi Özbek nahm sein Sohn Tugrul Özbek stellvertretend die Auszeichnung entgegen. Anschließend durften sich die beiden Preisträger auch ins Goldene Buch eintragen. Die Stadt Wesel hat einen Anteil von gut zehn Prozent an Menschen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit. Rund 100 Nationen leben in der Hansestadt, die, so Westkamp, immer schon ein Gastliches Wesel gewesen sei.

Die Bürgermeisterin bewunderte die beiden Türken, da sie sich mit viel Zeitaufwand und vorbildlicher Weise wie beispielsweise bei der Hilfesuche nach einer Arbeitsstelle oder Wohnung an die Ausländer wenden. Das sei oft sehr harte Arbeit. Sie bedankte sich ausdrücklich bei beiden Preisträgern. „Sie haben viel erreicht. Viele, nicht alle, sind weltoffener geworden. Die Zugewanderten sind heute ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Es gibt immer viel zu tun!“.

Eine verdiente Ehrung für tatkräftiges Engagement

Auch der Vorsitzende des Integrationsrates, Cihan Sarica, bedankte sich. „Diese Ehrung haben Sie sich verdient. Wir zählen auf euch“, sagte er und kommentierte mit einem Spruch von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Und auch Reinhard Hoffacker von der Niederrheinischen Sparkasse Rhein Lippe, kurz Nispa, erinnerte noch einmal daran, wie es zu dem Preis kam. Seit 2009 gibt es die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 750 Euro versehen ist. Dieses Mal musste er den Preis aber teilen, es gab zwei Schecks zu jeweils 375 Euro.

Bei einem Sektempfang und kühlen Getränken wurde dann noch weiter gefeiert. Im Anschluss an die Preisverleihung sorgte die Scala-Groove-Band für Stimmung. Die sechs Musiker Wolfgang Czeranka am Klavier, Thomas Ratz, Gitarre, Stefan Janssen, Drums, Didi Tiggelbeck (Bass), Georg Selders, Trompete und Christian Köhler, Saxofon hatten noch drei Sängerinnen (Annie Mysor, Vanessa Ann Harrell und Andrea Trienekens) mitgebracht. Sie alle sorgten dafür, dass der Abend unterhaltsam wurde.