Kreis Wesel. Viele Menschen im Kreis Wesel wollen mehr Leben in ihrem Garten haben, brauchen aber eine Anleitung. Der Nabu zeigt in der Naturarena, wie’s geht
Bereits seit 1899 setzt sich der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) - damals noch als der Deutsche Bund für Vogelschutz - zum Ziel, den Natur- und Umweltschutz zu fördern und für die Belange der Umweltbildung einzutreten. Er wirkt heute den vielfältigen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft entgegen und realisiert konkrete Naturschutzprojekte. Die Nabu-Kreisgruppe Wesel ist mit fast 8000 Mitgliedern eine der größten und ältesten Kreisgruppen in Deutschland.
Sie unterhält seit Anfang 2009 auf einem elf Hektar großen Gelände in Wesel „Auf dem Mars“ ein Informations- und Demonstrationsobjekt, die Nabu-Naturarena. Hier zeigen die Naturschützer Streuobstwiesen, verschiedene Natur-Teiche, eine Hügellandschaft mit Trockenstandorten sowie Wallhecken, Benjeshecken, Kräutergärten, Schmetterlingswiesen und Feuchtwiesen.
Am Sonntag haben der Nabu und sein Partner, der Verein Naturgarten, zum Tag der offenen Tür in die Naturarena geladen. Unter dem Motto „Anlage von naturnahen Blumenwiesen“ führten der Nabu-Kreisvorsitzende Peter Malzbender und Sacha Sohn vom Naturgarten über das Areal. Dabei zeigten und erläuterten sie nicht nur die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten, sondern auch die dazugehörigen Lebensräume beispielhaft.
28 verschiedene Vogelarten leben in der Naturarena
Ungefähr fünfzig Personen begleiteten Peter Malzbender auf seiner Exkursion durch das recht weitläufige Areal, das - wie der vogelkundige Vorsitzende des Nabu gern ausführte - mittlerweile von 28 verschiedenen Vogelarten bewohnt werde. Hinweistafeln geben ausführlich verständliche Informationen zu den einzelnen Bereichen.
Gegen eine Spende für die Aktion „Deutschland Hilft“ für die Flutopfer wurden heimische und insektenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten gezeigt und vom Verein Naturgarten angeboten. Ein umfangreiches Sortiment an Broschüren und Flyer ergänzte die Ausführungen zum Rundgang.
Sacha Sohn, diplomierte Landespflegerin, war an diesem Vormittag eine begehrte Expertin des Vereins Naturgarten. Immer wieder wurde sie angesprochen und um Rat gebeten. So auch von Familie Kötter aus Brünen, die mit ihren vier- und siebenjährigen Kindern gekommen war. Vater Michael will frühzeitig seine Kinder für den Umgang mit der Natur sensibilisieren: „Finden wir einen Käfer im Garten, versuchen wir sofort herauszufinden, um was für ein Exemplar es sich handelt.“
Totholz, Hecken und heimische Pflanzen
Besonders interessiert ihn, ob er die eigene Blumenwiese richtig angelegt hat. Sascha Sohn erläutert: „Die Auswahl des Saatgutes ist von entscheidender Bedeutung. Unbedingt sollte man nur heimische Wildpflanzen verwenden.“ Zudem sei eine standortgerechte Bepflanzung wichtig. Für einen Naturgarten sollte man nur regionale Materialien und heimische Pflanzen verwenden. „Auch mit Totholz, Hecken und Wasserstellen erreicht man einen Strukturreichtum, der für den Lebensraum der Insekten ideal ist“, erläutert die kundige Landespflegerin.
Bis Oktober öffnet die Nabu-Naturarena, Auf dem Mars 3, in Bislich immer am ersten Sonntag im Monat in der Zeit von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es gibt viele Informationen. Ansonsten kann das Areal nur nach vorheriger Absprache besichtigt werden. Weitere Infos: www.nabu-wesel.de.