Wesel. Wenn der Nabu seine Naturarena in Wesel-Bislich öffnet, können Gartenfreunde viel lernen: Wie fördere ich Insekten und andere heimische Tiere?

Noch bis Oktober öffnet der Nabu am ersten Sonntag im Monat seine Naturschutzarena in Wesel – am Sonntag hatte die Kreisgruppe zum Schmetterlingstag geladen. Seit 2009 betreiben die Naturschützer auf einem rund 8000 Quadratmeter großen Gelände Auf dem Mars ein Informations- und Demonstrationsgelände für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Niederrheinische Lebensräume im Kleinen kann man hier erleben: Natur zum Anfassen, Riechen, Schmecken und Bestaunen.

Verschiedene Lebensräume erhalten die Artenvielfalt

„Wir zeigen hier verschiedene Biotoptypen, verschieden oft gemähte Wiesenflächen, Feuchtwiesen, verschiedene Teiche, eine Düne, einen Schmetterlingsgarten und einen Totholz-/Käfergarten“, erklärte Franz-Wilhelm Ingenhorst. Dazu gibt es einen Pavillion mit Dachbegrünung, einen Nistturm oder eine Insektenwand. „Seit letztem Jahr ist noch ein Sandgarten hinzugekommen. Außerdem konnten wir im letzten Jahr mehrere Hektar Streuobstwiesen und Ackerflächen dazu pachten, die wir unter Naturschutzaspekten entwickeln wollen“ ergänzte Ingenhorst.

Bei der Führung erklärte Gregor Alms vom Nabu die Pflanzen, Insekten und die 28 verschiedenen Brutvogelarten, die auf dem Gelände brüten. Bei einer weiteren Führung zeigte Susan Findorff vom Verein NaturGarten Wildpflanzen, die sich für den eigenen Garten eignen. Denn für Bienen ist es wichtig, dass sie im Garten auf die richtigen heimischen Pflanzen treffen. Es gibt Bienenarten wie beispielsweise die Natternkopf-Mauerbiene, die ihrer Brut nur die Pollen der Natternköpfe als Nahrung gibt – findet sie diese nicht, verhungert der Nachwuchs.

Exoten sind hübsch, aber häufig nutzlos

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Daher eignen sich besonders die heimischen Pflanzen wie Glockenblumen, Königskerzen, Färberkamille oder Natternkopf für den eigenen Garten. Doch leider sind diese heimischen Gewächse in den großen Gartencentern nicht zu finden. Dort setzt man lieber auf exotische Pflanzen. „Die sehen zwar toll aus, aber unsere Insekten können damit nichts anfangen“, erklärte Elke Sichelschmidt vom -Verein NaturGarten.

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Wer heimische Pflanzen gegen eine kleine Spende mitnehmen wollte, wurde am Stand des Vereins fündig. Zu jedem Termin hat Johannes Schürmann 70 verschiedene Arten an heimischen Pflanzen im Angebot. Bei einer dritten Führung mit Hermann Josef Windeln ging es dann um die besagten Schmetterlinge. Auch hier sind die richtigen Pflanzen wichtig. Diese müssen den Raupen Nahrung bieten. Hier sind insbesondere Brennnessel, Möhren oder Fenchel geeignet. Wenn man Schmetterlinge im heimischen Garten haben möchte, sollte man auf den Einsatz von Giften verzichten, denn dadurch werden die Raupen getötet. Abhängig vom Wetter finden an offenen Sonntagen bis zu 400 Besucher den Weg in die NABU-Naturarena.

Auch am 1. August ist die Naturarena wieder von 11 bis 17 Uhr geöffnet.