Hamminkeln. Bei dem Wetter waren die drei Flanierkonzerte im Hamminkelner Arboretum Grenzenlust ein voller Erfolg. Die Konzerte waren ausverkauft.
Das Wetter hat wunderbar mitgespielt, und so sind die drei direkt aufeinander folgenden Hamminkelner Flanierkonzerte der „musik:landschaft westfalen“ am Sonntag ein voller Erfolg gewesen. Die Lokalität trug einiges dazu bei: Die Musiker und Musikerinnen aus aller Welt spielten diesmal unter den schattigen Bäumen des Arboretum Gut Grenzenlust. Es wurde nicht nur Klassik geboten – jazzige Musicaltöne von Leonard Bernstein (1918 – 1990) waren ebenfalls dabei.
Es wehte ein leichter Wind und immer wieder verschwand die Sonne hinter Wolken, als das Alliage Quintett – vier Saxofonisten und eine Pianistin – mit ihrer Gala von Bernstein-Melodien den Reigen eröffneten. Natürlich waren die großen Hits aus der „Westside Story“ dabei: „Maria“, „Mambo“ und als Höhepunkt „America“. Flott und gut gelaunt kamen sie daher und trafen genau die Stimmung der Zuhörerschaft, die glücklich war, nach Corona wieder einem Live-Konzert zu lauschen.
Mit dem Fahrrad zum Gut Grenzenlust
Viele Menschen waren mit dem Rad gekommen, doch auf dem Parkplatz dominierten Autonummern aus dem Ruhrgebiet. Alle drei Konzerte waren mit jeweils 150 Zuschauern ausverkauft.
Nach einer knappen halben Stunde schnappten sich die Zuhörer und Zuhörerinnen ihre Klappstühle und flanierten rund hundert Meter weiter zum nächsten Musik-Event. Auf der von hohen Bäumen umrahmten Lichtung vor dem alten Gutshaus warteten vier Streicher auf sie. Laut Programm sollten sie eigentlich Barockmusik von Henry Purcell zum Besten geben, sie hatten sich jedoch kurzfristig entschlossen, ein „Divertimento“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) zu spielen. Mozarts „Vergnügen“ entsprach dem ruhig-heiteren Ambiente des Arboretum ganz besonders, erst recht der fröhliche letzte Satz.
Umziehen samt Klappstuhl
Weitere Termine
Die „musik.landschaft westfalen“ gastiert in diesem Sommer noch zweimal in Hamminkeln: Am 10. Juli präsentiert sie Götz Alsmann mit dem Programm „L.I.E.B.E.“- um 17:30 und 20:30 Uhr auf Schloß Ringenberg. Am 21. August lädt sie in der Reihe „Klassik im Baumarkt“ zu einem Wiener Abend mit Dirigent Justus Frantz um 17:30 und um 20:30 Uhr im Baumarkt Borgers.
Gern hätte man dem wohl temperierten Streichkonzert noch länger gelauscht, doch nach zwanzig Minuten hieß es wieder, samt Klappstuhl umzuziehen. Hinter der alten Scheune, direkt am Rand eines Kornfeldes, kamen dann beide Ensembles zu einem ungarischen Finale zusammen. Hinzu stieß noch Violinist Jozsef Lendvay mit fünf weiteren Streichern.
Lendvay ist in Hamminkeln inzwischen ein Begriff, hat er doch unter anderem bereits zweimal beim Neujahrskonzert im Rathaus aufgespielt. Für seine Interpretationen der mitreißenden „Rumänischen Rhapsodie“ von George Enescu (1881 – 1955) sowie des „Hoe down“ aus dem Ballett „Rodeo“ des Amerikaners Aaron Copland (1900 – 1990) hatte Lendvay vor einigen Jahren den Klassik Echo bekommen und er konnte damit auch im Arboretum begeistern. Bei Johannes Brahms´ (1833 – 1897) ungarischem Tanz Nr. 5 stahl ihm jedoch fast der Klarinettist des Alliage Quintetts die Schau. .