Hamminkeln. Eigentlich ist die Musik sein Metier, doch der Hamminkelner Marco Launert geht auch mal neue Wege. Nun hat er den Likör Hochseefeuer entwickelt.
Es war eine „Schnapsidee“, aber das sind ja manchmal die Besten. Herausgekommen ist dann allerdings kein hochprozentiges Getränk, sondern eher ein Likör mit 15 Volumenprozent Alkohol. Und einem markanten Merkmal – der Stoff ist blau, so richtig blau. „Hochseefeuer“ heißt das neue Produkt aus dem Hause Launert. Ein Haus, aus dem man eher Musik erwartet hat. Schließlich ist Marco Launert eher bekannt als Musiker und organisiert vor allem für junge Menschen immer wieder Workshops, um ihnen neben der Musik auch soziale Kompetenzen zu vermitteln. Außerdem betreibt er in Nicht-Coronazeiten den Kulturbahnhof an der Güterstraße. Jetzt also Hochseefeuer.
„Ich wollte mein Portfolio erweitern“, erzählt der Loikumer lachend. Und dann ist da noch seine Liebe zur Hochseeinsel Helgoland. Und dann ließ er innerlich seinen Blick über die Nordsee schweifen, blieb am Leuchtturm hängen und so wurde die Idee vom Likör geboren: „Ich hab mir einfach vorgestellt, was ich wohl gerne an eisgekühlten Getränken mitnehmen würde, wenn ich mit Freunden runter an den Strand gehe.“ Und eine Chillinote, die wollte der 47-Jährige auch unbedingt in dem Getränk schmecken. Erfrischend sollte es sein und im Abgang eine wohlige Wärme erzeugen. „Keine Sorge, das Trinken ist keine Mutprobe“, gibt Launert aber Entwarnung für Feinde des scharfen Geschmacks.
Geschäftskontakt mit dem Kulturbahnhof
Durch den Kulturbahnhof kennt Launert auch die Ringenberger Brennerei Bovenkerck seit Jahren und wurde kurzerhand mit seiner Idee vorstellig. Dort stieß er mit seinen Ideen auf offene Ohren. Erst einmal ein Gedankenaustausch und dann hatte Launert vor seiner Haustür eine Schnapskiste mit Proben stehen. Darin versammelt waren unterschiedliche Geschmacksrichtungen wie Kirsche, Lakritz oder Vanille. Aber irgendwie war das Richtige noch nicht dabei. Doch dann kamen die Beteiligten der Sache immer näher. Es lief auf eine Zitrusfrucht heraus und am Ende wurde es ein Likör auf Grapefruitbasis mit einer Chilinote.
Und weil hier auch wieder die Liebe zu Helgoland eine Rolle spielt, färbten die Bovenkercks das Hochseefeuer stilecht in ein sattes Blau.
Erste Testrunde war erfolgreich
Auf Helgoland gab es bereits eine erste Testrunde mit befreundeten Gastronomen und den Experten des Inseltourismus. Und die Gaumen der Insulaner reagierten sehr angetan von der Hamminkelner Kreation. „Einige haben schon vorbestellt und wollen das Hochseefeuer auf Festen und in ihren Lokalen ausschenken“, erzählt Launert. Zur Zeit werden die Etikette entworfen und im Mai soll der Vertrieb beginnen. Fest steht, dass 24 kleine Flaschen dann 19,99 Euro kosten sollen. Wie viel die 0,7-Liter-Flasche kosten wird, steht noch nicht endgültig fest.
Auch wenn Helgoland sicherlich immer wieder eine Reise wert ist, müssen die Hamminkelner allerdings nicht an die Nordsee reisen, wenn sie das Hochseefeuer mal probieren möchten. Das wird es auch in der Niederrheinischen Braumanufaktur von Wilhelm Kloppert an der Brauereistraße geben.