Wesel. Zehn Weseler haben den Ehrenamtspreis erhalten. Verliehen werden konnte er nicht. Die NRZ stellt diese besonderen Weseler vor.

Die ehrenamtliche Tätigkeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil für viele Bereiche der Gesellschaft, beispielsweise im Sport, in der Kultur oder im sozialen und kirchlichen Bereich Wesels.

Um ehrenamtlich tätigen Menschen zu danken und ihnen Wertschätzung entgegenzubringen, beschloss der Rat der Stadt Wesel im Juli 2013, einen städtischen Ehrenamtspreis zu verleihen. Zehn Preisträger gibt es - ja, eigentlich im Jahr 2020. Doch mit der Auszeichnung war das im Coronajahr so eine Sache. Daher werden die Preisträger einzeln geehrt. Die NRZ stellt sie vorab vor.

Eine Kommission, bestehend aus Vertretern des Seniorenbeirates, des Stadtjugendringes und der Verwaltung, hat aus den eingegangenen Vorschlägen zehn Preisträger und Preisträgerinnen nominiert. Der Haupt- und Finanzausschuss hat diese zehn Personen und Gruppen in seiner Sitzung am 25. August 2020 gewählt.

Wie wichtig diese öffentliche Anerkennung ist, zeigen die vielfältigen Vorschläge der letzten Jahre und die positive Resonanz, die auf die Auslobung des Ehrenamtspreises erfolgte.

Zu den Preisträgern in diesem Jahr gehört auch Karl-Heinz Ortlinghaus.

Besonders hervorgehoben wurde seine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Senioren-Union, der Ferienfreizeit des Katholischen Ferienwerkes, der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Ketrzyn (früher Rastenburg) sowie der Kolpingfamilie Wesel. Bereits 2008 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Der Auffassung der Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Karl-Heinz Ortlinghaus habe die soziale Infrastruktur in Wesel bereichert, wird man gern zustimmen. Er konnte neben seinen vielfältigen beruflichen Aktivitäten im Bistum Münster auch dem Karneval und dem Schützenwesen in Wesel seinen Stempel aufdrücken. Seit 50 Jahren ist er Mitglied im Bürgerschützenverein, war 1977 auch Schützenkönig. Er ist Mitbegründer des Weseler Kinderkarnevals.

Das Wohl des Kindes steht an erster Stelle

Erst mit dem diesjährigen Ende der Legislaturperiode gibt Karl-Heinz Ortlinghaus sein Mandat für die CDU im Weseler Rat ab: nach 37 Jahren. In diese Zeit fallen auch Tätigkeiten als Aufsichtsrat im Bauverein und bei den Stadtwerken.

Weiterhin aktiv bleiben wird Karl-Heinz Ortlinghaus als sachkundiger Bürger im Sozial- und im Jugendhilfeausschuss. Durchaus bescheiden verweist er hier auf seine ausgeprägten Kenntnisse in der Jugendarbeit und betont, immer vorrangig das Wohl des Kindes geachtet zu haben. „Dann erst kam die Partei“, fügte er an. Er habe sich stets der Kommune verpflichtet gefühlt, höhere politische Ämter habe er nie angestrebt, sondern immer nach dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“ gehandelt. Besonders am Herzen liegt ihm aber weiterhin die Tätigkeit für das Katholische Ferienwerk Wesel.

Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann...

Dennoch will der 78-Jährige einiges langsamer angehen lassen. Er liest gerne Krimis, bevorzugt im Fernsehen Tier- und Landschaftssendungen und meint gelassen: „Ich kann auch gut im Fernsehsessel die Füße hochlegen.“ Über den Ehrenamtspreis habe er sich sehr gefreut.

Was ihn immer wieder zu sozialen Engagement treibe? „Es ist das Gebot der Nächstenliebe,“ betont er und verweist auch auf ein Zitat, das man John F. Kennedy zuschreibt und das ihn sehr beeindruckt habe: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann – frage, was du für dein Land tun kannst.“