Kreis Wesel. NRW überlässt es den Kommunen, Böllerverbote auszusprechen. Wesel, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe tun das nicht – sind aber wachsam.

Ein komplettes Böllerverbot wie in den Niederlanden bleibt den Menschen in NRW zum Jahreswechsel zwar erspart – doch wie gewohnt wird der bevorstehende Jahreswechsel nicht. Die Kommunen sollen dafür sorgen, dass auch an Silvester die Coronaregeln eingehalten werden und können an belebten Plätzen und Straßen ein Feuerwerksverbot aussprechen. Was bedeutet das für die Bürger? In Wesel wird es kein solches Verbot geben, erklärt der Erste Beigeordnete Klaus Schütz. Trotzdem wird die Stadtwacht unterwegs sein, um die Einhaltung der gültigen Regeln zu kontrollieren.

Laut Ministerpräsident Armin Laschet soll das kleine, private Feuerwerk mit der Familie möglich sein. Doch wo ist die Grenze? „Es geht weniger um das Feuerwerk als um die Personenzahl“, erklärt Klaus Schütz. Und da gelte nach aktuellem Stand von Weihnachten bis Neujahr: Maximal zehn Personen dürfen sich treffen.

Das sagt Wesel zum Böllerverbot

Große öffentliche Feuerwerke waren sowieso nicht geplant, so Schütz. Und auf Plätzen wie dem Kornmarkt oder dem Großen Markt seien keine großen Menschenansammlungen zu erwarten. Kontrolliert wird das trotzdem, kündigt er an. Die Stadtwacht-Streifen werden an Silvester tagsüber und in der Nacht unterwegs sein, um die Einhaltung zu überwachen. Wesel appelliert an die Einwohner, es mit dem Feiern nicht zu übertreiben. „Man sollte sich mit möglichst wenigen Personen treffen“, bittet Schütz. Sollten doch irgendwo größere Party steigen, „werden wir erfahrungsgemäß angerufen“.

Bisher haben sich die Weseler gut an die verschärften Regeln des Teil-Lockdowns gehalten, resümiert der Ordnungsdezernent. Größere Partys oder Gaststätten, die gegen die Auflagen verstoßen, seien bisher nicht aufgefallen. Auch die Maskenpflicht in der Innenstadt halten die Menschen weitgehend ein – und wenn nicht, helfen in den allermeisten Fällen Erinnerungen, so Schütz. Bußgelder hätten Seltenheitswert.

Schermbeck wartet noch ab

Er sei jetzt noch zu früh, mögliche Verbote für Silvester zu erlassen, erklärt Gerd Abelt von der Schermbecker Gemeindeverwaltung. Zwar gebe es schon Ideen, auf welchen großen Plätzen der Gemeinde Schermbeck in ausreichendem Abstand eventuell Feuerwerk gezündet werden könnte. Doch bis zum Jahreswechsel könne in den kommenden drei Wochen noch viel geschehen. Man brauche nur nach Bayern zu blicken, um zu sehen, dass bei stark steigenden Corona-Zahlen relativ kurzfristig weitere Einschränkungen ausgesprochen werden könnten. „Wir müssen einfach die Zahlen weiter im Auge haben“, sagt Abelt und ergänzt: „Wir werden dann kurz vor Silvester schauen wie die Lage ist und darauf reagieren.“

Hamminkeln ohne spezielle Regeln

Hamminkeln ist Deutschlands größte Flächengemeinde. Dementsprechend dezentral feiern die Leute in den Dörfern Silvester. Zentrale Punkte, wo sich sonst die Menschen knubbeln, gibt es in der Isselstadt nicht. Also sind auch keine speziellen Regelungen seitens der Stadtverwaltung geplant, wie Bürgermeistern Bernd Romanski erklärte. Das allerdings ist der aktuelle Stand und die Entwicklung ist im Fluss.

Kein Sonderweg in Hünxe

In Hünxe werde es zum Jahreswechsel keinen Sonderregelungen der Gemeinde geben, versichert Bürgermeister Dirk Buschmann. Ihm sei es vor allem wichtig, auch an Silvester einheitlich die Vorgaben des Landes umzusetzen. „Deshalb haben auch alle 13 Kommunen des Kreises Wesel einen Brief an Ministerpräsident Armin Laschet geschrieben.“ In dem Schreiben gehe es neben der Vereinheitlichung auch um das Überdenken möglicher Lockerungen.

„Wir appellieren bei den neuen Regeln die Zahlen im Blick zu haben – und die sind im Moment eben nicht gut“, so Buschmann. Sein Anliegen und das seiner Bürgermeisterkollegen gehe in dem Brief also in Richtung Verschärfung statt Lockerung.