An Rhein und Ruhr. Die verschärften Corona-Maßnahmen zeigen offenbar Wirkung: Die Zahl der Passanten ist laut Messungen der Firma Hystreet stark zurückgegangen.

Die Zahl der Passanten in NRW-Innenstädten ist seit Beginn des „Lockdown light“ spürbar zurückgegangen. In Fußgängerzonen angebrachte Lasergeräte der Firma Hystreet zeigen: Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Besucherströme im November fast halbiert. Auf der Flinger Straße in Düsseldorf wurden im Schnitt 18.396 Passanten gemessen. 2019 waren es im selben Monat 34.074. Auch in Essen, Dortmund und Köln sind die Zahlen stark rückläufig (siehe Grafik).

Seit dem 2. November gelten in Nordrhein-Westfalen verschärfte Corona-Regeln: Restaurants, Fitnessstudios und Kinos wurden geschlossen, Treffen in der Öffentlichkeit auf maximal zehn Personen aus zwei Haushalten begrenzt. Schulen und Kitas bleiben weiterhin geöffnet. Auch der Einzelhandel ist von den Maßnahmen weitgehend ausgenommen. In den Geschäften gelten jedoch verschärfte Zutrittsbeschränkungen. Zudem haben einige NRW-Städte – darunter Düsseldorf - in stark frequentierten Teilen ihrer Innenstadt eine Maskenpflicht eingeführt.

„Lockdown light“: Auch an Samstagen spürbarer Rückgang

Gleichzeitig appellierte die Bundesregierung, private Kontakte auf ein Minimum herunterzufahren und belebte Orte zu meiden. Offenbar mit Erfolg: Während die Anzahl der Passanten auf der Kettwiger Straße in Essen zwischen September und November 2019 noch leicht Anstieg, zeigt sich in diesem Jahr ein ganz anderes Bild. Die Besucherströme im November 2020 brachen im Vergleich zum Vormonat um 19,6 Prozent ein. Düsseldorf (21 Prozent), Köln (19,9 Prozent) und Dortmund (21,5 Prozent) verzeichnen in ihren Innenstädten ähnliche Rückgänge.

Und wie ist die Situation an Wochenenden? Auch hier zeigt sich ein einheitliches Bild: So besuchten im Oktober 2020 durchschnittlich 52.802 Personen die Dortmunder Innenstadt. Einen Monat später waren es nur noch 47.329. Auffällig: Bereits zwischen September und Oktober – und somit vor dem Beginn des „Lockdown light“ – verzeichneten die meisten Städte bereits einen Einbruch ihrer Passantenzahlen. Einer der Gründe könnte das Wetter sein. Im September gab es insgesamt deutlich mehr Sonnentage als im Oktober und November.

>>> Firma Hystreet: So misst die Firma die Besucherzahlen

Das Unternehmen Hystreet hat an verschiedenen Punkten in den Innenstädten Laserscanner angebracht. Die Geräte messen laut Firmenangaben die Anzahl der Passanten, die eine gedachte Linie auf einer Einkaufsstraße überqueren. Bei einem Durchfluss von bis zu 500 Personen pro Minute könne eine Zählgenauigkeit von 99 Prozent erreicht werden.