Wesel. Neue Logistikfläche soll zur weiteren Entwicklung des Rhein-Lippe-Hafens Wesel aufgefüllt und die Kaianlage verlängert werden.
Die Hafengesellschaft Delta-Port beginnt in Kürze mit der flächenmäßigen Auffüllung für die geplante neue Logistikfläche und der Verlängerung der Kaianlage im nord-westlichen Bereich des Rhein-Lippe-Hafens Wesel. Mitte Dezember 2020 sollen die ersten Bauarbeiten beginnen, teilt Delta-Port jetzt mit.
Ziel der Erweiterung ist die Schaffung neuer Möglichkeiten zur Ansiedlung hafenaffiner Unternehmen, die den umweltschonenden Verkehrsträger Binnenschiff nutzen, um die Staucluster auf den Fernstraßen zu entlasten, heißt es. Im Fokus steht des Weiteren die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region Wesel.
Zur weiteren Entwicklung des Rhein-Lippe-Hafens Wesel beabsichtigt der Hafenverbund Delta-Port auf der nord-westlichen Hafenseite eine Erweiterungsfläche von rund 8,6 Hektar für hafenaffine Unternehmensansiedlungen zu entwickeln.
Baugenehmigung für Hafenerweiterung liegt vor
Der Bebauungsplan Nr. 233 der Stadt Wesel liegt vor, die Baugenehmigung wurde am 4. Februar 2020 erteilt.
Die Bauleistungen zur Flächenaufschüttung wurden nun nach einem Vergabeverfahren beauftragt. Das Vorhaben der Auffüllung umfasst im Wesentlichen die Herstellung eines Fangedammes, die Geländeanhebung auf hochwasserfreies Niveau um vier bis sieben Meter sowie die Baureifmachung für eine Logistikfläche.
Im Rahmen der Baureifmachung sollen ein neuer Fuß- und Radweg sowie ein 16 Meter breiter Grünstreifen angelegt werden. Die Nutzung des sogenannten „Hülskens-Radweges“, der um den Lippemündungsraum herumführt, ist während der gesamten Baumaßnahme sichergestellt, versichert Delta-Port. Für den Baustellenverkehr werden Überfahrten geschaffen.
Das Auffüllmaterial für das erste Baulos kommt aus einem Bereitstellungslager von Delta-Port an der Böskenstraße in Voerde und wird über die Bühlstraße oder die Weseler Straße beziehungsweise Emmelsumer Straße zur Baustelle im Rhein-Lippe-Hafen Wesel transportiert.
Lärm- und Staubbelastungen sollen vermieden werden
„Beim Einbau der Böden wird ein strenges Bodenmanagement- und Qualitätssicherungskonzept eingehalten.
Lärm- und Staubemissionen werden durch technische und organisatorische Maßnahmen reduziert“, versichert Dieter Thurm, technischer Leiter von Delta-Port.
Auf dem Betriebsgelände des Rhein-Lippe-Hafens Wesel betreibt bereits die Firma Tan-Quid eine Entladebrücke zum Umschlag von Mineralölprodukten. Des Weiteren befindet sich das Unternehmen GS-Recycling vor Ort, das im Schwerpunkt flüssige Produkte aus dem Automotive- und Industriebereich aufbereitet.
Nordfrost plant Bau eines multifunktionalen Logistikzentrums
Angrenzend an die Aufschüttungsfläche befindet sich das neue Schwerlastterminal der Firma Schwerlast Terminal Niederrhein GmbH (STN).
Zwischen den Betriebsstandorten der Firmen STN und Tan-Quid plant Deutschlands führender Tiefkühllogistiker Nordfrost ab 2021 den Bau eines modernen multifunktionalen Logistikzentrums mit eigener Kranbahn für den Containerumschlag direkt an der Kaikante.
Delta-Port-Geschäftsführer Andreas Stolte sieht die Entwicklungen im Rhein-Lippe-Hafen trotz der Coronakrise positiv: „Delta-Port hat einen hohen Bekanntheitsgrad im Markt erreicht, was sich an der Vielzahl von Ansiedlungsinteressenten zeigt. Wir sind sicher, dass die Erweiterungsfläche nach Fertigstellung zeitnah final vermarket wird. Aktuell besitzt die Firma Nordfrost bereits eine Erweiterungsoption auf diesen Hafenbereich.“