Wesel. Der neue Leiter des ASG zeigte sich im Betriebsausschuss von seiner persönlichen Seite. Der gebürtige Weseler lebte zeitweise in der Schweiz.
Noch ist er nicht im Dienst, aber dem Betriebsausschuss hat sich der neue ASG-Chef Mike Seidel schon einmal vorgestellt. Im Weseler Marien-Hospital geboren, in Obrighoven aufgewachsen und dem Sport über die HSG Wesel, den WTV und der RTGW eng verbunden, zeigte sich der 44-Jährige Politik und ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen) im Ratssaal von seiner persönlichen Seite.
Seidel besuchte die Realschule Mitte, lernte den Beruf des Elektrikers bei der Solvay in Rheinberg und war dort auch Untertage tätig. Dann ging es erst zum Zivildienst, schließlich zum Betriebswirtschaftsstudium nach Osnabrück, dann ins größte Schweizer Krankenhaus als Controller.
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Er ist mit einer Britin verheiratet, die inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft hat und lebt mit ihr und den beiden Töchtern in Hamminkeln.
Ein guter Übergang beim ASG ist gewährleistet
Seidels Eltern wohnen in Wesel und er selbst gehe immer mit wachen Augen durch die Stadt. Er freue sich auf eine spannende Zeit beim ASG und darüber, dass der jetzige Betriebsleiter Franz Michelbrink ihn die ersten drei Monate ab Januar begleiten wird. So sei ein guter Übergang gewährleistet. Am Ende äußerte Seidel sich zuversichtlich auf eine gute Zusammenarbeit.
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„Sie sollten dem Herrn Michelbrink keine Ruhe gönnen und ihm alles abverlangen“, riet Wolfgang Lingk (CDU) dem neuen Mann an der Spitze des städtischen Betriebs, bevor der sich bereits auf die Verwaltungsbank setzte und die Sitzung weiter verfolgte.
Müll wird billiger, die Straßenreinigung teurer
Positiv für die Bürger wurde die 25-prozentige Senkung der Müllgebühr auf den Weg gebracht (wir berichteten). Dabei lenkte Michelbrink aber auch den Blick auf das, was momentan nicht so gut läuft. So werde die Grünschnittkompostierung beim Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof in Kamp-Lintfort teurer. Dazu sinken die Erlöse für Altpapier und Altkleider. Beim Altpapier waren für dieses Jahr 220.500 Euro an Erlösen angesetzt, für 2021 sind es noch 59.850 Euro.
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Teurer wird die Straßenreinigung in Wesel. Kostete die wöchentliche Reinigung bislang 99 Cent pro laufendem Meter, sind dies ab 2021 1,15 Euro. Wird alle zwei Wochen gereinigt, wird dies künftig mit 86 statt mit 74 Cent berechnet. Jeweils drei Cent kamen noch obendrauf, um einen von zwei neuen Mitarbeitern beim ASG finanzieren zu können, die sich um die Beseitigung von Müll im öffentlichen Raum kümmern. Ein Beispiel: Wurde die Baustraße bislang für 252,45 Euro gesäubert, müssen bald gut 30 Euro mehr dafür gezahlt werden.
Verluste bei den Friedhofsgebühren
Auch die Friedhofsgebühren steigen an. Zuletzt gab es hier Verluste, weil weniger Menschen starben als kalkuliert. Ein Urnenwahlgrab kostet künftig 1350 Euro statt 1300. Die Nutzungsrechtsverlängerung steigt von 52 auf 54 Euro. Immerhin seien momentan 66 Prozent aller Bestattungen in Wesel Urnenbestattungen, teilte Michelbrink mit. Die Gebühr für Wahlgräber wird nicht angehoben.
Einem Bürgerantrag, die Wertstoffsammelstelle an der Straße „Am Friedenshof“ in Obrighoven zu verlegen, wurde nicht entsprochen. Zum einen gebe es keinen geeigneten Alternativstandort, zum anderen sei man nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet, ein flächendeckendes Sammelsystem anzubieten. Die alleinige Entsorgungsmöglichkeit am Wertstoffhof reiche da nicht aus. Deshalb könne man auch nicht den Vorschlag umsetzen, solche Container nur im Umfeld großer Einzelhandelsbetriebe aufzustellen.
Dass Wesel eine grüne Stadt ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hitzesommer und Schädlinge zahlreiche Bäume eingehen ließen (wir berichteten). Deshalb sollen 200.000 Euro in Neuanpflanzungen fließen, zusätzlich zu dem Geld, das der Ausschuss für Stadtentwicklung auf den Weg brachte.