Wesel. Der neue kommissarische Leiter des städtischen Betriebs ASG scheint festzustehen, auch wenn momentan noch nicht alles abschließend geklärt ist.

Im städtischen Eigenbetrieb ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen) wird ab Januar wohl ein bekanntes Gesicht das Sagen haben. Die Stadt hat Franz Michelbrink gebeten, das Amt der noch während der Probezeit abberufenen Betriebsleiterin Annette Mücke (wir berichteten gestern) zu übernehmen, die bereits am Dienstag ihr Büro geräumt haben soll.

Zumindest kommissarisch für einen Zeitraum von einem halben Jahr oder länger soll der einstige ASG-Chef ab Januar wieder in den Betriebshof-Räumen an der Werner-von-Siemens-Straße aktiv werden.

Ende des Jahres sollte es in die Rente gehen

Das passt prima. Schließlich geht Michelbrink als Geschäftsführer der Stadtwerke Wesel Ende des Jahres in den Ruhestand, seinen letzten offiziellen Arbeitstag hat er am 19. Dezember. Und auch beim Bauverein Wesel, zu dem er ebenfalls überraschenderweise nach dem Ausscheiden von Vorstand Anett Leuchtmann zurückgekehrt war, ist dann Schluss. Also wird wohl erst einmal wieder nichts mit der Rente.

SPD-Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest freut sich jedenfalls sehr, dass Michelbrink das Angebot erhält, wobei erst noch geprüft werden müsse, ob das alles so klappe. Doch da zeigt sich der Sozialdemokrat zuversichtlich.

Der Rat soll in seiner letzten Sitzung des Jahres am 10. Dezember darüber entscheiden. Die Fraktionsvorsitzenden haben der Personalie in einer außerordentlichen Besprechung am Montagnachmittag bereits zugestimmt. Also dürfte dem nichts im Wege stehen.

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Michelbrink sei die geeignete Persönlichkeit für dieses Amt, sagt Hovest, der erwartet, dass der ASG weiter ein sehr guter Servicebetrieb für die Weseler Bürger bleibt. Zudem setzt er darauf, dass mit dem Kreis Wesel im kommenden Jahr „eisenhart“ in Sachen Müllgebühren verhandelt wird, die bei Erfolg um bis zu ein Drittel gesenkt werden könnten, weil das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof in Kamp-Lintfort dann abgeschrieben ist. Dann kann die Stadt auch frei wählen, wo sie ihren Müll künftig entsorgen möchte.

2008 stand Franz Michelbrink übrigens sowohl an der Spitze des ASG als auch der Stadtwerke Wesel. Beim Bauverein Wesel sprang er vor knapp zwei Jahren als nebenamtlicher Vorstand ein.

Die Stelle des ASG-Betriebsleiters soll nun neu ausgeschrieben werden. Wie lange es dauert, bis eine geeignete Persönlichkeit gefunden ist, steht dabei noch in den Sternen. Allerdings soll der oder die Neue auf jeden Fall drei Monate vom bisherigen Amtsinhaber eingearbeitet werden. Das war bei Annette Mücke nicht der Fall.